Medizinisch-pflegerisches Angebot - Kinderzentrum München - Kliniken des Bezirks Oberbayern - Kommunalunternehmen

Spezielles pflegerisches Leistungsangebot

Die aktive pflegerische Beziehungsgestaltung zu den Patienten und ihren Bezugspersonen steht im Mittelpunkt der sozialpädiatrischen Pflege. Dies wird sichtbar durch das Kleingruppensetting auf der Kinderstation und der Betonung der Elternarbeit auf beiden Stationen. Das Ziel ist es, die Patienten und Eltern so zu unterstützen, dass sie ihre Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit erhalten bzw. wiedererlangen können. Im Behandlungsprozess übernimmt der Pflege- und Erziehungsdienst eine Vermittlerrolle zwischen den Bezugspersonen und den Ärzten, Psychologen und Therapeuten. Die Beratung und Anleitung der Bezugspersonen in pflegerischen, erzieherischen und konkreten therapeutischen Situationen aber auch akuten Konfliktsituationen ist ein wichtiger Teil der Arbeit. Die Mitarbeiterinnen strukturieren den Tagesablauf der Kinder und vermitteln auf diese Weise Halt, Orientierung und Sicherheit. Sie unterstützen und motivieren die Kinder in der Umsetzung des Therapiekonzeptes.

Zusammenarbeit mit/ Kontakt zu Selbsthilfegruppen

Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Kindernetzwerk e.V.

Neurofeedback

Neurofeedback wird im Kinderzentrum München eingesetzt bei Kindern und Jugendlichen zwischen 9 und 18 Jahren mit einer Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung (ADS, ADHS), falls eine medikamentöse Behandlung nicht vertragen oder von den Eltern abgelehnt wird. Der Patient lernt seine hirnelektrische Aktivität (EEG) so zu verändern und zu steuern, dass Aufmerksamkeitsleistungen und Konzentration besser gelingen. Die Therapie wird am Computer mit Hilfe eines Animationsfeedbacks durchgeführt.

Psychologisches/ psychotherapeutisches Leistungsangebot/ Psychosozialdienst

Die Behandlung von sozialen und emotionalen Störungen bei Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen und Behinderungen ist der Schwerpunkt des psychotherapeutischen Leistungsangebotes. Strategien zur Behandlung von Interaktionsstörungen zwischen Eltern und Kindern zielen dabei auf die Stärkung der elterlichen Kompetenzen und familiären Ressourcen ab. Spezielle Elterntherapiegruppen werden für Kinder mit sozialen Verhaltensstörungen und Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen angeboten. Im Bereich der Klinik wird eine Vielzahl von verhaltenstherapeutischen Strategien methodisch an die speziellen Problemstellungen von mehrfach behinderten Kindern angepasst, z.B. bei Kleinkindern mit Ess- und Fütterstörungen und bei geistig behinderten Kindern mit schweren Verhaltensstörungen. Kennzeichen der fachlichen Ausrichtung ist aber auch die Miteinbeziehung von Methoden übergreifender Konzepte bei der Behandlung der Kinder und Jugendlichen.

Fallmanagement/ Case Management/ Primary Nursing/ Bezugspflege

Im Kinderzentrum München wird ein kleingruppenorientiertes Bezugspflegesystem im familien-ähnlichen Setting praktiziert.

Atemgymnastik

Bei Patienten mit neurologischen und muskulären Erkrankungen ist eine Unterstützung der Atmung häufig notwendig. Atemgymnastik wird eingesetzt, um die spontane Atmung des Patienten zu verbessern.

Stimm- und Sprachtherapie/ Logopädie

Die Abteilung für Logopädie widmet sich der Diagnostik und Behandlung sämtlicher kindlicher Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen. Sie arbeitet eng zusammen mit der Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie. Neben einem breiten Fachangebot in der Logopädie ist eine Besonderheit der Abteilung die enge Zusammenarbeit mit klinischen Psychologen mit dem Fachschwerpunkt phoniatrische Psychologie. In den letzten Jahren wurde als Schwerpunkt die intensive Nachbehandlung nach erfolgter Cochlea Implantatation bei Kleinkindern im interdisziplinären Rahmen systematisch ausgebaut. Eine besondere Qualifikation hat sich die Abteilung schließlich in der Diagnostik und Behandlung von auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen erworben.

Handmotoriklabor

Die finger- und handmotorischen Fähigkeiten haben eine erhebliche Alltagsrelevanz. Bei den kinetischen Untersuchungen werden Fingerkräfte bzw. Kraftdosierung untersucht und mittels einer kinetischen Analyse feine Funktionsstörungen der Kraftdosierung und des Greifens bei Kindern schon ab 2-3 Jahren genau erfasst.

Diät- und Ernährungsberatung

Organische und/oder psychosozial bedingte Fütter- und Gedeihstörungen sind ein Behandlungsschwerpunkt im Kinderzentrum München. Auch werden Kinder mit speziellen Diätbedürfnissen, z.B. bei Stoffwechselerkrankungen, betreut. Die Diät- und Ernährungsberatung muss sich diesen u.U. sehr speziellen Fragestellungen stellen: Sei es bei der Erstellung und Planung von Diätspeiseplänen oder der Zubereitung spezieller Speisen und Sonderkostformen. Mit einer speziellen Software der Deutschen Gesellschaft für Ernährung kann eine differenzierte Analyse von Nährstoffen und Vitaminen erfolgen. Diäten, z.B. bei Stoffwechselerkrankungen, werden fachgerecht überwacht. Die Anwesenheit einer Diätassistentin bei den klinischen Visiten gewährleistet die Integration von Ernährungsaspekten in die Behandlungsplanung. Die Familien können auf eine qualifizierte Ernährungsberatung und –schulung zurückgreifen.

Montessori-Therapie

In der Montessori-Therapie werden Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickelt und gefördert durch Anregung von sensomotorischen, kognitiven, sozial-emotionalen und psychischen Entwicklungsprozessen, mit dem Ziel einer möglichst weitgefassten, selbstbestimmten, selbstbewussten und selbstverantwortlichen Bewältigung der alltäglichen Lebenssituation. Dies geschieht durch die Anwendung der Prinzipien der Individualität, der Selbsttätigkeit und der Ganzheitlichkeit in einer „Vorbereiteten Umgebung“ unter der sensiblen Beobachtung und Interpretation der Therapeuten. Dabei spielt die Elternarbeit eine wichtige Rolle. Im Mittelpunkt der Förderung steht die Gesamtpersönlichkeit des Kindes. Therapieziele werden individuell gesetzt, beziehen sich jedoch nicht nur auf isolierte Entwicklungsfunktionen, sondern berücksichtigen die Komplexität der kindlichen Entwicklung.

Versorgung mit Hilfsmitteln/ Orthopädietechnik

Die Versorgung mit Hilfsmitteln/Orthopädietechnik findet in enger Kooperation zwischen der Physiotherapeutischen Abteilung und niedergelassenen Orthopädietechnikunternehmen statt. Die Anpassung wird im Kinderzentrum München durchgeführt.

Physiotherapie/ Krankengymnastik

Die Arbeit der Abteilung für Physiotherapie orientiert sich an den funktionellen Bewegungsabläufen des Menschen. Über Bewegung sollen Heilungsprozesse gefördert werden (Rehabilitation) und Fehlentwicklungen vermieden werden (Prävention). Störungen der Bewegungsabläufe, wie zentrale Koordinationsstörungen, Zerebralparesen, Muskelerkrankungen, Spina bifida/Querschnittslähmung und mundmotorische Störungen etc., haben eine negative Auswirkung auf die Entwicklung des Kindes. Ziel ist es, die Selbständigkeit des Patienten zu fördern und seine Lebensqualität zu verbessern durch die Anwendung anerkannter physiotherapeutischer Methoden wie Vojta-Therapie, Orofaciale Regulationstherapie nach Castillo-Morales, Atemtherapie, Myotherapie/EMG-Biofeedback. Hilfsmittel werden individuell angepasst und die Eltern werden angeleitet und begleitet in der Fortführung der Therapie zu Hause.

Beratung/ Betreuung durch Sozialarbeiter

Für die Sozialpädagogen/Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten steht die individuelle, ganzheitliche Hilfe für das Kind und seine Familie/Ersatzfamilie in enger Kooperation mit allen anderen Fachleuten im Kinderzentrum München im Vordergrund. Informierende und erklärende Einzel- und Gruppengespräche werden geführt, sozialrechtliche Informationen gegeben und nach kinddienlichen Lösungsmöglichkeiten wird gemeinsam gesucht. Die Grundlage des Hilfeprozesses ist die intensive und konkrete Information, Beratung und Begleitung der Eltern über die sozialrechtlichen Grundsätze, Unterstützungsformen und Nachteilsausgleiche. Die angewandte Methodik beinhaltet unter anderem Einzelgespräche, Partner- / Familiengespräche, Krisenintervention, Anleitung zu therapeutischen Maßnahmen und psychotherapeutische Interventionen mit dem Kind und/oder den Bezugspersonen. In der Regel ist dabei auch eine intensive Vernetzung mit den Einrichtungen und Hilfsangeboten am Wohnort der Familien erforderlich.

Spezielle Angebote zur Anleitung und Beratung von Patienten und Angehörigen

Die Einbeziehung von Angehörigen und Patienten in den Diagnostik- und Therapieprozess ist ein zentrales Merkmal in der Sozialpädiatrischen Behandlung. Alle Fachbereiche im Kinderzentrum München bieten Elterngespräche und/oder -anleitungen an. Ziel ist es, die Eltern aktiv in die diagnostischen Entscheidungsschritte und die Behandlungsmaßnahmen mit einzubeziehen. Bei älteren Schulkindern und Jugendlichen ist ein aktives Miteinbeziehen in Diagnostik und Therapie ein wichtiger Motivationsfaktor.

Lokomotionstherapie mit Gangroboter

Der Gangroboter ermöglicht komplett passives bis aktives Gehen mit und ohne Körpergewicht. Er wird eingesetzt bei Kindern mit zentralen Bewegungsstörungen, bei keiner oder sehr eingeschränkter Gehfähigkeit, mit Querschnittssymptomatiken, Spina bifida, neuromuskulären Erkrankungen und zur Frühmobilisation nach operativen Eingriffen im Bereich der unteren Extremitäten. Ziele können sein: Verbesserung der Aufrichtung, Verbesserung der Gehfähigkeit, Symmetrieverbesserung, Ergänzung zur Physiotherapie, Verbesserung vegetativer Funktionen, positive Wirkung auf Osteoporose, Verbesserung der Bewegungsmotivation und Diagnostik an Hüfte und Knie.

Ergotherapie

Die ergotherapeutische Behandlung zielt darauf ab, dass der Patient eine größtmögliche Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit im Alltag, im Spiel, im Kindergarten und Schule erreicht. Weitere Ziele sind eine Verbesserung der Motorik, Koordination, Wahrnehmung und Kommunikation sowie eine Unterstützung der Entwicklung, um Entwicklungsverzögerungen und –rückstände so gering wie möglich zu halten. Der Patient soll befähigt werden, seinen Alltag mit allen Anforderungen aus der Umwelt so kompetent wie möglich zu bewältigen. Dies ist auch ein Schwerpunkt in der Sensorisch Integrativen Therapie (SI) nach Jean Ayres, die insbesondere zu einer Verbesserung der sensorischen Verarbeitung als Grundlage für Handlungskompetenz führt.

sEMG-Biofeedback

Bei der sEMG-Biofeedback-Therapie wird die Aktivität eines Muskels gemessen. Elektroden werden an optimalen Punkten auf der Haut über den betroffenen Muskeln aufgeklebt und die Muskelspannung wird gemessen, ohne dass dies der Patient spürt. Am Computer wird das Gemessene sichtbar oder hörbar gemacht. Damit ist z.B. die geringe Aktivierung eines gelähmten Muskels auf dem Bildschirm für den Patienten sofort sichtbar, auch wenn keine Bewegung stattfindet. Unter der Anleitung eines BFB-Therapeuten soll der Patient lernen, die Zielmuskeln kontrolliert anzusteuern und zu entspannen, Kraft zu dosieren und verschiedene Muskelaktivitäten sinnvoll zu koordinieren.

Musiktherapie

Ziel der Musiktherapie ist es, Kinder mit Entwicklungsstörungen in ihrer kognitiven, auditiven, visuellen, motorischen und sozial-emotionalen Entwicklung durch die Anwendung von Musik und musikalischen Aktivitäten in einer Spielsituation zu fördern. Der Schwerpunkt der Therapie liegt in der Behandlung und Prävention von Problemen im Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung und in der Unterstützung der Motivation, Ressourcen zu entdecken und selbständig in Handlung umzusetzen. Hauptmethode ist die entwicklungsorientierte Musiktherapie, die sowohl funktionale, als auch emotionale Entwicklungsprozesse und das familiäre Umfeld des Kindes berücksichtigt. Elemente aus der Verhaltenstherapie, der tiefenpsychologisch orientierten Musiktherapie, der non-direktiven Gesprächs- und Spieltherapie und der systemischen Familientherapie werden nach Bedarf mit einbezogen. Somit stellt sie einen wichtigen psychotherapeutischen Schwerpunkt im Behandlungsangebot des Kinderzentrums München dar.

Therapie von Regulationsstörungen in der Frühen Kindheit

Frühe Krisen und Störungen der kindlichen Entwicklung von Nahrungsaufnahme, Schlaf-Wach-Zyklus, Verhaltensregulation, Emotionalität, Spiel und Sprache belasten die frühe Eltern-Kind-Beziehung. In einem interdisziplinären integrierten Beratungs- und Behandlungskonzept , das in dem Sozialpädiatrischen Konzept des Kinderzentrums München eingebettet ist, werden direkte therapeutische Hilfen für das Kind und die Entlastung und Stützung der Eltern in ihren Funktionen als Bindungspersonen und Erzieher mit einbezogen. Es bietet einen wirksamen Ansatz für die Frühprävention psychischer Erkrankungen. Für Regulations- und Beziehungsstörungen der frühen Kindheit werden Eltern-Säuglings-Beratungen und Psychotherapien angeboten. Krisenintervention, Entwicklungsberatung und Video-gestützte Interaktionsanleitung sind Teil des Angebots und werden auf den individuellen Bedarf von Kind und Eltern abgestimmt. Therapiemethoden aus dem Sozialpädiatrischen Zentrum werden mit einbezogen.

Manualtherapie

Manualtherapie wird eingesetzt, um Blockierungen in der Wirbelsäule und großen Gelenken zu lösen. Die Therapie geschieht in enger Verbindung zur Physiotherapie. Die Therapie wird durch speziell ausgebildete Ärzte durchgeführt.

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