Wie die Bauchfellentzündung oder Peritonitis – eine schwere, oft sogar lebensbedrohliche Erkrankung – verläuft, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören neben dem Alter des betroffenen Patienten auch die Ursache der Entzündung sowie der Schweregrad der Bauchfellentzündung. Die Entstehung und der Verlauf lassen sich nur unwesentlich mit den entsprechenden Vorbeugemaßnahmen positiv beeinflussen.
Verhältnismäßig günstig ist die Prognose etwa bei einer lokalen Bauchfellentzündung als Folge einer Blinddarmentfernung. Wesentlich schlechtere Aussichten haben dagegen Patienten, wenn sich die Peritonitis nach einem spontanen Organdurchbruch im kompletten Bauchraum ausgebreitet hat. Die Zeit spielt ebenfalls eine Rolle: Je früher die Entzündung behandelt wird, umso besser sind die Heilungschancen im Allgemeinen.
Eine unmittelbare Vorbeugung gegen die Peritonitis gibt es nicht. Der Grund liegt darin, dass die Bauchfellentzündung eine Folgeerscheinung zahlreicher verschiedener Grunderkrankungen oder auch Verletzungen sein kann.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass sowohl die Entzündung als auch die Erkrankung, die ihr zu Grunde liegt, möglichst frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt wird. Leidet ein Betroffener plötzlich unter sehr starken Bauchschmerzen, ist es deshalb unerlässlich, schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann mit verschiedenen Untersuchungen, wie einer Ultraschalluntersuchung oder einer Röntgenuntersuchung, die Entzündung feststellen oder die Grunderkrankung erkennen und die erforderlichen therapeutischen Schritte einleiten.
Das ist insofern wichtig, als die Sterblichkeitsrate bei einer Bauchfellentzündung zwischen 5 und 30 Prozent liegt. Über 50 Prozent der Sterbefälle ereignen sich dabei kurz nach der Operation.
In den meisten Fällen wird die Peritonitis dadurch verursacht, dass ein Organ wie etwa Magen, Blinddarm, Gallenblase oder Darm durchbricht. Daraufhin ergießt sich der Inhalt komplett oder teilweise in die Bauchhöhle. Die Gründe für einen spontanen Organdurchbruch können vielfältig sein, sodass auch hier eine direkte Vorbeugung nicht möglich ist.
Je nachdem, welche Ursache dahinter steckt, wird die Bauchfellentzündung in eine infektiöse, eine chemisch-toxische und eine strahlenbedingte Peritonitis unterschieden. Eine bakterielle Infektion, die meist von Darmbakterien verursacht wird, ist in etwa 95 Prozent der Fälle der Grund, warum es zu einer Bauchfellentzündung kommt. Die Bakterien gelangen meist durch eine Organentzündung – etwa eine Blinddarmentzündung – in den Bauchraum. Die eigentliche Ursache ist dann also eine entzündliche Erkrankung wie:
Wird die Entzündung des Organs nicht frühzeitig erkannt und behandelt, schreitet sie weiter voran. Die Wände von Magen und Darm können erheblich geschwächt werden. Die Schäden erreichen schließlich ein derartiges Ausmaß, dass die Wände durchlässig werden oder sogar komplett aufplatzen können. Dann dringen die in den entzündeten Organen angesiedelten Bakterien in den Bauchraum ein und verursachen dort die Peritonitis.
Das Risiko für Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt wird ein Stück weit gesenkt, indem als vorbeugende Maßnahmen etwa eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und eine ausreichende Hygiene eingehalten wird. Viele Erkrankungen können aber auch damit nicht verhindert werden.
In seltenen Fällen kann sich die ursächliche Entzündung aber auch außerhalb des Bauchraumes befinden, etwa in den Geschlechtsorganen, wie es beispielsweise bei Tripper (Gonorrhoe) der Fall ist. Wird eine bakterielle Erkrankung nicht behandelt, können die Bakterien mitunter über die Blutbahn in den Bauchraum gelangen und das Bauchfell infizieren. Damit gehört zur Vorbeugung einer Bauchfellentzündung auch die Therapie von Infektionskrankheiten.
Bei einer Bauchverletzung oder einer Operation können Keime in den Bauchraum eindringen und die Peritonitis bedingen. Bei Operationen des Bauches wird ein Höchstmaß an Hygienestandards eingehalten, so dass die Peritonitis in den allermeisten Fällen verhindert wird.
Wesentlich seltener hat die Bauchfellentzündung chemisch-toxische Ursachen. In diesem Fall treten – bedingt durch Verletzungen oder Vorerkrankungen – Körperflüssigkeiten wie Magen- oder Gallensaft, Blut, Bauchspeicheldrüsen-Sekrete oder Urin in den Bauchraum ein. Die darin enthaltenen Substanzen können eine Entzündungsreaktion auslösen.
Auch eine Krebserkrankung – oder deren Therapie – kommt als Auslöser für die Peritonitis in Frage. So kann etwa als Folge der Strahlentherapie eine Entzündung des Dünndarms auftreten. Hier sollten die Patienten ihren Arzt gegebenenfalls auf entsprechende Vorsorgeuntersuchungen ansprechen, da sie nach der Strahlentherapie ohnehin routinemäßig zur Nachkontrolle müssen. Bei dieser Gelegenheit kann eine eventuelle Entzündung des Dünndarms ebenfalls gleich festgestellt werden.
Letzte Aktualisierung am 10.05.2019.