Nicht jeder Fersensporn erfordert gleich chirurgische Maßnahmen. Gezielte Übungen und Einlagen in den Schuhen führen für gewöhnlich innerhalb weniger Monate zu einer deutlichen Besserung der Symptome. Voraussetzung für ein Gelingen der konservativen (nichtoperativen) Therapie ist
Wenn ein Fersensporn allerdings sehr groß ist oder die Schmerzen sich nicht bessern, sondern sich trotz Behandlung weiter steigern,
ist es ratsam, ihn in einer Operation entfernen zu lassen. Die Dauer der Krankschreibung ist dabei unter anderem abhängig von der Art der Beschäftigung des Patienten. Wer überwiegend im Sitzen arbeitet, kann bereits zwei Wochen nach dem Eingriff wieder seine Tätigkeit aufnehmen. Anders ist die Situation, wenn der Beruf mit viel körperlicher Aktivität verbunden ist: Stundenlanges Stehen, Gehen oder Heben und Tragen schwerer Dinge sind starke Belastungen. Hier kann eine Krankschreibungsdauer von bis zu vier Wochen oder länger sinnvoll sein.
Ziel der Fersensporn-Operation ist eine Entlastung der betroffenen Sehnenstrukturen. Dazu wird die Plantaraponeurose unmittelbar am Fersenbein an der Ansatzstelle zum Knochen abgelöst. Dies ist eine Sehnenplatte, die die Verbindung und die Mobilität zwischen Wade, Ferse und Fuß herstellt.
Naheliegend wäre es, den Fersensporn selbst, die Knochenzubildung oder Verkalkung am Sehnenansatz selbst zu entfernen. Doch dies geschieht nur dann, wenn dieses Gebilde sehr groß ist und massiv stört.
Welche Therapie den meisten Erfolg verspricht, entscheidet ein erfahrener Orthopäde mit dem Blick auf die Lebenssituation des Patienten:
Röntgenbilder, Ultraschallaufnahmen oder MRT helfen, die richtige Vorgehensweise zu finden.
Die Prognose nach einer Operation ist gut: In bis zu 90 Prozent aller Fälle wird der Fuß wieder vollständig belastbar und der Patient ist schmerzfrei. Voraussetzung für den Erfolg ist allerdings die konsequente Nachbehandlung über Monate.
Die lange Behandlungsdauer erklärt sich durch die entzündlichen Prozesse, die im Bereich der Sehnen, Bänder und Gelenke bestehen. Je länger diese im Gange waren, desto länger dauert im Allgemeinen auch die Heilungsphase. Die Entzündungsherde müssen sich zurückbilden, das Gewebe sich regenerieren.
Nach dem Eingriff besteht das Risiko eines Ermüdungsbruchs des Fersenbeins: Fehlt der Gegenzug aus dem Sehnengeflecht an der Fußsohle (Plantaraponeurose), kann allein die Belastung durch das Körpergewicht Fissuren (Haarrisse) oder Frakturen im Fersenbein auslösen. Doch diese Komplikation ist selten.
Wann nach einer Fersensporn-OP der Fuß wieder belastet werden darf, hängt von mehreren Faktoren ab. Treten beispielsweise starke Schmerzen auf, verschieben sich erste Versuche. Erst mit abgeschlossener Wundheilung darf der Fuß wieder belastet werden. Dieser erste Heilungsprozess nimmt etwa zwei Wochen in Anspruch. Geduld ist wichtig – denn eine zu schnelle Wiederbelastung gefährdet den Erfolg.
Die Verbände verbleiben bis etwa zwei Wochen nach der Operation am Fuß. In einigen Fällen werden Gehgipse oder andere unterstützende Maßnahmen empfohlen wie beispielsweise Krücken.
Schon sehr bald nach der Operation ist es wichtig, mit einer Physiotherapie zu beginnen: Die Fußmuskulatur muss kräftig und beweglich bleiben. Die vollständige Heilung kann zwischen zwölf Wochen und einem vollen Jahr beanspruchen. Das Fußgewölbe muss von Anfang an durch entsprechende Einlagen abgestützt und gepolstert werden.
Der Fuß benötigt nach dem Eingriff, mit dem die Spannung von der Sehnenplatte genommen wird, etwa sechs Wochen bis zum vollständigen Ausheilen.
Wer sich einen Fersensporn im Ganzen entfernen lässt, muss mit mindestens drei Monaten der Schonung und eingeschränkten Belastbarkeit rechnen.
Beide Zeitangaben beruhen auf Erfahrungswerten. Die Heilungsdauer ist auch davon abhängig, welchen Belastungen eine Person im Alltag und im Beruf tatsächlich ausgesetzt ist. Wer einen körperlich anstrengenden Job ausübt, sollte sich in diesem Fall für mindestens vier Wochen krankschreiben lassen. Unvorsichtige müssen mit schmerzhaften Rückschlägen rechnen.
Einige einfache Regeln fördern die Heilung und sichern die spätere volle Belastbarkeit:
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff besteht das Risiko von
Die Vorteile der modernen, minimalinvasiven Verfahren sind eine kürzere Heilungsphase und eine schnellere Wiederherstellung der Belastbarkeit. Trotzdem sind Komplikationen möglich, die den Zeitraum entscheidend verlängern können, wie lange Betroffene krankgeschrieben sind.
Die Heilungsaussichten nach einer Fersensporn-Operation sind vielversprechend. In 80 bis 90 Prozent aller Fälle sind die Patienten anschließend wieder mobil und schmerzfrei. Allerdings zieht sich der Heilungsprozess von Fall zu Fall lange hin.
Angeborene Fehlstellungen, weitere Überbelastung oder einseitige Belastung führen möglicherweise zu einer Neubildung des Fersensporns. Maßnahmen wie
helfen, diese Missstände auszugleichen.
Healthline, Valencia Higuera – What You Need to Know About Heel Spur Removal Surgery: https://www.healthline.com/health/heel-spur-surgery (online, letzter Abruf: 03.02.2020)
Dr. Gumpert – Operation eines Fersensporns: https://www.dr-gumpert.de/html/fersensporn_operation.html (online, letzter Abruf: 03.02.2020)
Gelenk-Klinik, Dr. med. Thomas Schneider – Ist eine langwierige Nachbehandlung nach der Operation des Fersensporns erforderlich?: https://gelenk-klinik.de/fuss/fuss-operation/endoskopische-fersenspornabtragung-fersenspornoperation.html#nachbehandlung (online, letzter Abruf: 03.02.2020)
aktualisiert am 03.02.2020