Medizinisch-pflegerisches Angebot - Dynamisch-Psychiatrische Klinik Menterschwaige

Gruppenpsychotherapie

Die analytische Gruppenpsychotherapie ist eine zentrale Therapieform der Klinik, die für jede/n PatientIn angeboten wird. Wir führen vier Therapiegruppen durch, die jeweils von 2 TherapeutInnen geleitet werden und zweimal in der Woche für je 100 Min. stattfinden.

Musiktherapie

Die Musiktherapie findet 1x/Woche statt, sie wird vom Chefarzt u. einer Milieutherapeutin geleitet. Sie ist für alle PatientInnen indiziert, v.a. für die, die sich durch Musik ausdrücken können, o. deren Gruppenangst durch das Medium der Musik verringert wird. Ausnahme sind Patienten mit akuter Psychose. Es kann jedes Instrument (Trommeln, Klavier, Flöten, Xylophone etc.) sowie die Stimme oder eigene Instrumente benutzt werden. Die PatientInnen können alleine oder zu mehreren musizieren. Das Spiel ist freiwillig und rein improvisatorisch. Nach dem Spiel kommentiert der Patient/die Patientin selber das Gespielte, anschließend erhält er/sie ein Feedback von den MitpatientInnen und den LeiterInnen der Gruppe. Ergebnisse der Musiktherapie sind: bessere Kontakt- und Gruppenfähigkeit, bessere Artikulation von Phantasien, Gefühlen und unbewussten Inhalten, Besserung der Auseinandersetzungsfähigkeit, des Selbstgefühls, sowie der Kreativität.

Massage

Nach Empfehlung und Verordnung der Klinikärzte oder auch der Einzeltherapeuten erhalten die PatientInnen eine medizinische Massage. Der therapeutische Effekt liegt in der Auswirkung auf das Körpergefühl, in der besseren Wahrnehmung der Körpergrenzen, dem positiven Erleben sich anzuvertrauen und sich überhaupt berühren lassen zu können. Dementsprechend sind die Indikationen für die Massagen nicht ausschließlich auf muskuläre Verspannungszustände ausgerichtet. Durch die Mitarbeit in den Kontrollgruppen der Klinik ist die Masseurin über lebensgeschichtliche Hintergründe der PatientInnen informiert und kann ihre Beobachtungen in die Behandlung des Patienten integrieren.

Angehörigenbetreuung/ -beratung/ -seminare

Für eine positive Entwicklung der Patienten spielt die Einbeziehung der Angehörigen eine wichtige Rolle. Zunächst geht es darum, in Absprache mit dem Patienten den Kontakt zu den Angehörigen herzustellen und sie im nötigen Umfang zu informieren und zu beraten. Eine ausführliche Familienanamnese ermöglicht ein tiefergehendes Verständnis des Patienten, seiner Familiendynamik sowie seiner aktuellen Problematik, da in dieser in der Regel frühere Erfahrungen reinszeniert werden. In gemeinsamen Angehörigengesprächen können diese Zusammenhänge für alle Beteiligten transparent gemacht werden, und mit dem Verstehen können Beziehungen geklärt werden und Schuldgefühle, gegenseitige Schuldzuweisungen und auch entwicklungs-hemmende Dynamiken aufgelöst werden.

Training in sozialer Kompetenz

Ziel des Fertigkeitentrainings ist die Verbesserung der sozialen Kompetenz im interpersonellen Kontakt, die bessere Wahrnehmung der eigenen Gefühle und der Gefühle anderer, Selbstmanagement im Sinne der Erlernung eigener Coping-Strategien, um mit Stress oder Frustrationen besser umgehen zu können. Dauer der Sitzung 75 Minuten. Neben der didaktischen Vermittlung des Lernstoffes werden auch in regelmäßigen Abständen je nach Bedarf Rollenspiele, Wahrnehmungsübungen, Bewegungsübungen sowie Entspannungs- und Imaginationsübungen integriert. Je nach Situation bearbeiten Patienten bestimmte Themen entweder in der Sitzung in Gruppen, alleine, oder auch in Form von Hausaufgaben.

Großgruppe

Die GG findet einmal wöchentlich statt und dauert ca. 2 Stunden. Ihre Leitung hat der Chefarzt, in seiner Abwesenheit der Oberarzt bzw. die Oberärzte. Die GG dient der Klärung von allgemeinen, die Klinik betreffenden Problemen sowie (auch unbewussten) Konflikten, Schwierigkeiten der PatientInnen miteinander oder mit den TherapeutInnen bzw. den einzelnen Therapien. In sie können Anregungen für Aktivitäten oder Verbesserungen eingebracht werden. Neue PatientInnen werden in der GG begrüßt, Pat. die vor der Entlassung stehen, werden in der GG verabschiedet und Geburtstage gefeiert. Die GG ist ein wichtiges Integrationsforum für Konflikte, unbewusste Gruppenfantasien und geistige Themen.

Beratung/ Betreuung durch Sozialarbeiter

Aufgabe der Sozialarbeiter ist die Unterstützung der Patienten bei der Bewältigung von sozialen Problemstellungen (im Bereich Wohnen, Ausbildung und Arbeit, Finanzen, Rechtsfragen, Beziehungen zu Herkunftsfamilie, eigener Familie und Freunden) und die Arbeit mit Angehörigen. Jedem Patienten wird einer der drei Sozialarbeiter zugeordnet, der bei Bedarf der/des Pat. und in Absprache mit den Therapeuten tätig wird. Primäres Ziel ist hier die Hilfe zur Selbsthilfe und die Anleitung zum selbständigen Handeln.

Kunsttherapie

Die Maltherapiesitzungen umfassen 90 Min. und finden wöchentlich 3 x als Gruppenangebot statt. Sie werden von einem Kunsttherapeuten geleitet. Der Malende äußert sich über die visuelle Sprache, indem er einen Ausdruck seine unbewussten Konflikte in seinem Bild mitteilt. Die Veränderungen sind in den Bildwerken einer PatientIn sichtbar, d.h. im Umgang mit Farbe und Form, der Wahl der Themen und der Art, wie er/sie handwerklich die Bearbeitung seines Problems umsetzt. Das spezifische Anliegen der Maltherapie in der Klinik besteht in der Arbeit mit den konstruktiv entwickelten, gesunden Persönlichkeitsanteilen eines Patienten. Sie stehen im Mittelpunkt des therapeutischen Handelns, sollen bewusst gemacht, gefördert und gestärkt werden, so dass sie für die Gesundung und Weiterentwicklung der PatientInnen wirksam werden können.

Einzelpsychotherapie

Jede/r PatientIn der Klinik erhält eine Einzelpsychotherapie. Einzelgespräche finden in der Regel zweimal wöchentlich statt und dauern 30 bis 50 Minuten. In Krisensituationen kann die Dauer und Frequenz der Einzelgespräche erhöht werden. Je nach Struktur der/des Pat. werden supportive, tiefenpsychologisch fundierte oder analytische Einzelgespräche angeboten. Dem/der EinzeltherapeutIn obliegt darüber hinaus die Koordination und Kontrolle der gesamten Behandlung.

Entlassungsmanagement

Das Entlassmanagement erfolgt in verschiedenen Bereichen. Eine von Sozialpädagogen u. Milieutherapeuten geleitete Trennungsgruppe dient den PatientInnen zur Klärung ihrer Lebensumstände u. Vorbereitung stabiler Perspektiven für die Zeit nach der Entlassung. Dies umfasst die Entwicklung realistischer Perspektiven i. S. der Klärung individueller Wünsche, der Reflexion über die realen Möglichkeiten sowie Unterstützung bei der Entscheidungsfindung. Hauptsächliche Themen der Trennungsgruppe sind die zukünftige Wohnsituation, die ambulante Therapie, Aufbau o. Wiederherstellung eines sozialen Netzes und die Vorbereitung einer sinnvollen Tagesstruktur wie z.B. einer beruflichen Perspektive oder einer Tagesstätte. Damit verbunden wird die Trennung von der bisherigen Lebenssituation und auch von der Klinik bearbeitet. Ein weiteres Ziel ist es, die Kontakte der Patienten untereinander zu fördern und so die gegenseitige Unterstützung der Patienten und damit die Hilfe zur Selbsthilfe zu stärken.

Hippotherapie/ Therapeutisches Reiten

Die Reittherapie findet an 3 Tagen in Gruppen mit je 6 bis 8 PatientInnen von 7:30 - 11:30 Uhr statt. Sie ist grundsätzlich für alle PatientInnen indiziert. Der Kontakt zu Pferden hilft besonders bei Kontakt- und Angststörungen und Misstrauen sowie bei Depressionen, Essstörungen, psychosomatischen Erkrankungen und vor allem Persönlichkeitsstörungen. Die Reittherapie wird von einer Dipl. Sportwissenschaftlerin/Sport u. Reittherapeutin geleitet. Sie impliziert vielfältige Erfahrungen: - intensive Körperarbeit wie z. B. Gleichgewicht und Koordinationsfähigkeit, Erleben des eigenen Körpers, Auflösen von Blockaden. Sie dient dem Aufbau von Vertrauen, Selbstwertgefühl, Kontaktfähigkeit auf zunächst nonverbaler Ebene. Soziales, verantwortungsbewusstes und fürsorgliches Verhalten gegenüber dem Pferd und der Gruppe wird entwickelt, ein Umgang mit Grenzen, Verankertsein im Hier und Jetzt, Auseinandersetzung mit Ängsten und Stressbewältigung werden gefördert.

Tanztherapie

Die Tanztherapie findet als Gruppe 1 x pro Woche statt. Sie wird von einem Oberarzt u. einer Mitarbeiterin d. Klinik geleitet. Sie ist eine besondere Form der Körpertherapie, in der Gefühle spontan in Bewegung umgesetzt werden. Darüber soll ein Zugang zu Gefühlen und zum Körpererleben hergestellt werden. Ihre therapeutische Wirksamkeit basiert darauf, dass Körper und Psyche untrennbar miteinander verbunden sind. Durch den kreativen Prozess des Tanzes kommt es zu Veränderungen im psychischen u. körperlichen Bereich. Die Form von Tanztherapie, die in unserer Klinik durchgeführt wird, wurde hier entwickelt und hat sich als Humanstrukturelle Tanztherapie etabliert. Die Tänze sind improvisatorisch, d. h., sie folgen keinen Vorgaben. Auch Musik und Kleidung werden frei gewählt. Am Anschluss an jeden Tanz spricht der/die TänzerIn zunächst über sein Erleben während des Tanzes, danach geben die Gruppenmitglieder und die LeiterIn Feedback darüber, wie die Tänzerin/der Tänzer wahrgenommen wurde

Spezielle Entspannungstherapie

Spezielle Entspannungstherapie wird für alle PatientInnen angeboten. Es werden Elemente der Feldenkrais-Methode und der progressiven Muskelrelaxation mit Atemtechniken kombiniert.

Milieutherapie

Patienten und Therapeuten einer Milieugruppe bilden eine therapeutische Gemeinschaft, bei der jeder entsprechend seinen Fähigkeiten an der Gestaltung des täglichen Lebens in Arbeit und freier Zeit mitwirkt. Dazu gehören die gemeinsamen Mahlzeiten, die Gestaltung des Klinikalltags und der freien Zeit. Einen zentralen Platz in der Milieutherapie nimmt das gemeinsame Projekt ein: es soll den PatientInnen die Möglichkeit geben, ihre Kontaktfähigkeit über das gemeinsame Tun zu verbessern, ihre handwerklichen, künstlerischen und geistigen Fähigkeiten einzubringen bzw. zu entwickeln. Die Gruppe sucht sich auf eigene oder Vorschläge von Mitarbeitern ein Projekt aus. In der Wahl der Projekte (wie z.B. die Gestaltung eines Sitzplatzes im Stil von Gaudi, das Herstellen von Skulpturen, den Bau eines Sommerpavillons) sind in der Regel auch unbewusste Wünsche und Bedürfnisse symbolisiert, die in der Gruppe zu diesem Zeitpunkt eine Rolle spielen.

Theatertherapie

Die Theatertherapie ist für alle Patienten der Standardtherapie und für alle Diagnosen indiziert. Ausgenommen sind Patienten mit akuter Psychose oder solche, die vorübergehend – etwa wegen zu großer Ängste - nicht in eine Gruppe integrierbar sind. Die Theatertherapie findet einmal wöchentlich für 2 Stunden statt, wobei die PatientInnen zwischen den Gruppensitzungen auch selbständig arbeiten ( z. B. Bühnenbild entwickeln, Rollen lernen). Durch das Spiel wird Einblick in alte Dynamiken und die Trennung von überkommenen Rollen möglich. Ziele der Theatertherapie sind: Verbesserung der Kontakt- und Gruppenfähigkeit, Besserung der verbalen und nonverbalen Artikulation von Phantasien, Entwicklung der Auseinandersetzungsfähigkeit, des Selbstgefühls und der Kreativität

Traumatherapeutische Stabilisierungsgruppe

Ziel der traumatherapeutischen Stabilisierungsgruppe ist es, Patienten mit vorherrschender posttraumatischer Symptomatik zusätzliche traumatherapeutisch orientierte Stabilisierungstechniken zu vermitteln. Sie ist indiziert für PatientInnen die aufgrund von Symptome wie Flashbacks, dissoziativen Zuständen oder Alpträumen von den übrigen Therapien ohne Stabilisierung nur eingeschränkt profitieren würden.

Filmtherapie

Die Filmtherapie findet einmal wöchentlich von 19:00 bis 22:00 Uhr (3 Stunden) mit einer Gruppe von ca.12 bis 16 Patienten statt. Sie wird von einem Kunsttherapeuten geleitet. Film wird von dem Gruppenmitglied vorgestellt, von dem er ausgewählt wurde. In der Nachbesprechung sollte jedes anwesende Gruppenmitglied über den betrachteten Film frei seine Reflexionen darstellen, um über das im Film Erlebte die persönlichen Wahrnehmungen zu bearbeiten, so dass es möglich wird, über die virtuelle Wirklichkeit eine Abgrenzung der eigenen Realität vorzunehmen. Das Medium Film wird benutzt, um biografische konfliktuöse, aber auch geistige Themen zu bearbeiten.

Psychologisches/ psychotherapeutisches Leistungsangebot/ Psychosozialdienst

Der Behandlungsschwerpunkt unserer Klinik liegt in den Psychotherapeutischen Verfahren der Einzel- und Gruppenpsychotherapie und den nonverbalen, expressiven Therapieverfahren, wie unter MP00 weiter ausgeführt wird.

Physiotherapie/ Krankengymnastik

Mehrmals wöchentlich wird durch eine Physiotherapeutin eine Behandlung nach der Feldenkrais-Methode angeboten. Die Arbeit erfolgt sowohl Einzeln als auch in der Gruppe.

Fallmanagement/ Case Management/ Primary Nursing/ Bezugspflege

Um den Pat. das Ankommen in der Klinik, das mit vielen Fragen und Unsicherheiten verbunden ist, möglichst zu erleichtern, gibt es in unserer Klinik die Funktion des Haustherapeuten. Die Person des/der Haustherapeut/in wird noch vor der Aufnahme festgelegt, und steht bereits am Aufnahmetag für alle konkreten Fragen zur Verfügung. Solche Fragen sind z.B.:Behandlungsplan der Klinik, Namen und Funktionen der einzelnen Mitarbeiter, Vorstellen der zuständigen Therapeuten nach der Aufstellung des Therapieplans durch den Oberarzt, Fragen bezüglich Mahlzeiten, Wäsche, Zimmereinrichtungen, Zimmersituation bzw. Mitbewohner, usw. Der/die HaustherapeutIn hat die Aufgabe, Fragen bezüglich Therapie, Medikamenten aber auch bezüglich therapeutischer Probleme und Konflikte mit dem/der Einzeltherapeut/in zu vernetzen bzw. der/dem diensthabende Arzt/Ärztin.

Pädagogisches Leistungsangebot

Wir bieten eine Gruppe zur Psychoedukation an. Sie ist indiziert v.a. für PatientInnen mit psychotischen Erkrankungen. Vermittelt wird das Verständnis der Entstehung, der Symptomatik, des Verlaufs, der Therapie und der Prognose der Erkrankung. Notwendigkeit, Wirkung und Nebenwirkungen der psychopharmakologischen Medikation werden dargestellt. Ein Schwerpunkt liegt in der Früherkennung sich anbahnender erneuter Krankheitsschübe und der Prävention von bzw. dem Umgang mit krankheitsauslösenden Stressoren.

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