Abteilung: Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie

Albert-Schweitzer-Krankenhaus Northeim

Intensivmedizin

Telefon:
05551 97 - 1291
Fax:
05551 97 - 1435
E-Mail:



Personal der Abteilung

Ärzte:
12.7
Fachärzte:
8
Belegärzte:
0
Pflegekräfte insgesamt:
28.7
Examinierte Pflegekräfte:
26.7
Examinierte Pflegekräfte mit einer Fachweiterbildung:
9.7

Apparative Ausstattung

  • Cell Saver (im Rahmen einer Bluttransfusion)
  • 24h verfuegbar
  • Geräte für Nierenersatzverfahren (Hämofiltration, Dialyse, Peritonealdialyse)
  • 24h verfuegbar

Versorgungsschwerpunkte

  • Eigenblutspende
  • Die Eigenblutentnahme empfiehlt sich vor Operationen, bei denen erfahrungsgemäß eine Blutübertragung erforderlich wird, z.B. bei Eingriffen zum Gelenkersatz und größeren Baucheingriffen. Die Entnahme und die spätere Rückübertragung von Eigenblut vermeiden Risiken, die sich aus einer Übertragung von Fremdblut ergeben können (z. B. Infektionsrisiko, Antikörperbildung). Das Eigenblut entnehmen wir an 2 oder 3 Terminen einige Wochen vor der Operation. Die anschließende Auftrennung in Erythrozytenkonzentrat (rote Blutkörperchen) und Frischplasma ermöglicht während und nach der Operation den bedarfsgerechten Ersatz des Blutverlustes.
  • Invasive Kreislaufüberwachung und Therapie (PiCCO-System)
  • Einfache Überwachungsmaßnahmen sind die Kontrolle von EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung des Blutes. Bei großen Operationen oder schwer erkrankten Patienten werden Katheter in den Körper des Patienten eingeführt, sog. "invasive" Messmethoden. Mit dem PiCCO-System können relativ risikoarm und genau Messwerte für die Pumpfunktion des Herzens, die Füllung der Blutgefäße und den "Wassergehalt” der Lunge erhoben werden. Diese Messwerte helfen, die Therapie von Intensivpatienten zielgenau zu steuern. Das PiCCO-System ersetzt zunehmend den relativ riskanten Pulmonalarterienkatheter, bei dessen Anwendung durch eine mechanische Reizung des Herzens Rhythmusstörungen ausgelöst werden können. Wir verwenden das PiCCO-System auf der Intensivstation vor allem bei Herz- und Kreislaufversagen sowie Sepsis.
  • Diagnostisch und therapeutische Bronchoskopie
  • Die Bronchoskopie ist eine endoskopische Untersuchung der unteren Atemwege, also der Luftröhre (Trachea) und ihrer Abzweigungen (Bronchien). Das Bronchoskop besteht aus einem biegsamen, dünnen Schlauch, dessen Endstück wie eine Kamera funktioniert. Es wird über Mund oder Nase durch die Luftröhre bis in die Bronchien eingeführt. Die Bronchoskopie kann unter lokaler Betäubung, in Vollnarkose oder auch beim beatmeten Patienten über den Beatmungsschlauch durchgeführt werden. Wir führen die Bronchoskopie durch, um nach krankhaften Veränderungen der Lunge zu suchen und ggf. Sekret aus den Atemwegen abzusaugen. Durch mikrobiologische Untersuchung dieses Sekrets kann festgestellt werden, ob eine Besiedelung mit Bakterien, Viren oder Pilzen vorliegt und dann eine gezielte Therapie mit Antibiotika eingeleitet werden.
  • Schmerzambulanz
  • In der anästhesiologischen Klinik besteht seit langer Zeit eine Schmerzambulanz zur ambulanten Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen. Es ist eine Anmeldung über das Sekretariat der Anästhesie und bei Kassenpatienten eine Überweisung durch den Hausarzt oder einen niedergelassenen Facharzt erforderlich. Spezielle Techniken (interventionelle Schmerztherapie) werden ggf. in Zusammenarbeit mit der radiologischen Praxis am Albert-Schweitzer-Krankenhaus Northeim durchgeführt. Die behandelnden Ärzte verfügen über langjährige Erfahrung in der Schmerztherapie und besitzen die Zusatzbezeichnung “Spezielle Schmerztherapie”.
  • Abdominalchirurgische Operationen mit Fast-track-Konzept
  • Die Fast-track-Chirurgie ist eine Behandlungsform bei operativen Eingriffen, die darauf abzielt, das Trauma einer Operation und andere negative Einflüsse möglichst gering zu halten. Der chirurgische Eingriff selbst, meist eine Teilentfernung des Dickdarms, wird mit gewebeschonender Schnittführung oder laparoskopisch (”Schlüsselloch”-Chirurgie) durchgeführt. Zur Narkose verwenden wir Medikamente, die der Körper schnell abbauen kann und die den Organismus nur minimal beeinträchtigen. Eine nahezu vollständige Schmerzausschaltung durch das Einsetzen eines Periduralkatheters erlaubt eine rasche postoperative Mobilisation der Patienten. Der Atonie des Darmes wird dadurch entgegengewirkt, dass die Patienten bis kurz vor dem Eingriff noch Flüssigkeiten zu sich nehmen können und bereits am OP-Tag selbst wieder trinken und Joghurt essen dürfen. Ebenfalls können durch den Schmerzkatheter starke Schmerzmittel (Opiate), die den Darm lähmen, vermieden werden.
  • Patientenkontrollierte Schmerztherapie mit Schmerzpumpen
  • Bei sehr starken Schmerzen oder Schmerzen, die im Verlauf wechselhaft sind, ist es für den Patienten vorteilhaft, wenn er die Dosierung des Schmerzmittels selbst steuern kann. Hierzu verwenden wir Pumpen mit einem starken Schmerzmittel (Opiat), die an die Venenkanüle des Patienten angeschlossen werden. Beim Auftreten von Schmerzen kann der Patient selbst an der Pumpe eine Schmerzmittelgabe auslösen: sog. Patientenkontrollierte Analgesie (Analgesie = Schmerzfreiheit).
  • Invasive und nicht invasive Beatmung
  • Für die künstliche Beatmung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Bei der so genannten ”invasiven” Beatmung wird der Patient über einen durch Mund oder Nase in die Luftröhre eingeführten Schlauch (Tubus) beatmet. Für Patienten, die über längere Zeit künstlich beatmet werden müssen, ist häufig eine Beatmungskanüle in der Luftröhre (Tracheostoma) günstig. Bei der ”nicht invasiven” Form erfolgt die Beatmung über eine Gesichtsmaske. Während einer ”kontrollierten” Beatmung übernimmt das Gerät alle Funktionen, zum Beispiel Häufigkeit und Tiefe der Atemzüge. Dagegen erkennt das Beatmungsgerät bei der ”assistierten” Beatmung die Atembemühungen des Patienten und passt sich diesen an. Zwischen diesen Beatmungsformen gibt es fließende Übergänge, die wir anwenden, um für jeden Patienten die optimale Unterstützung seiner Atmung zu erreichen.
  • Dilatationstracheotomie
  • Für die Langzeitbeatmung hat sich die Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) als bester Zugang zu den Atemwegen erwiesen. Der Patient profitiert gegenüber der Beatmung mit einem über Mund oder Nase eingeführten Schlauch (Tubus) durch Erleichterung der Spontanatmung, besserer Kommunikation, der Möglichkeit zu trinken und zu essen und benötigt weniger Schmerz- und Beruhigungsmedikamente. Wir führen die Tracheotomie deshalb frühzeitig (nach ca. 1 Woche) durch und verwenden die schonende Methode der Dilatationstracheotomie. Hierbei wird die Luftröhre unter endoskopischer Kontrolle mit einer dünnen Nadel punktiert und anschließend über einen Führungsdraht die Öffnung aufgedehnt und die Trachealkanüle angelegt. Eine Operation ist nicht mehr erforderlich.
  • Regionalanästhesieverfahren
  • Zur Schmerzausschaltung bei Operationen und bei chronischen Schmerzen werden Regionalanästhesieverfahren eingesetzt.1. Leitungsanästhesien: Das Lokalanästhetikum wird im Verlauf des Nervs, der das Operationsgebiet versorgt, injiziert. Beispiele sind die Plexusanästhesie für Operationen an Arm und Hand, sowie die Blockade des Oberschenkel-Nervs (Nervus femoralis) und des Ischias-Nervs (Nervus ischiadicus) für Operationen am Bein.2. Rückenmarksnahe Regionalanästhesien: Das Lokalanästhetikum wird rückenmarksnah injiziert. Bei der Spinalanästhesie erfolgt die Injektion in die Flüssigkeit (Liquor) des Subarachnoidalraums, bei der Periduralanästhesie wird in den Periduralraum injiziert. Mit geringen Mengen Lokalanästhetikum können große Körpergebiete betäubt werden. Die Spinalanästhesie ist z.B. zur Ausschaltung des Unterleibs und der Beine geeignet.Für Leitungsanästhesien und rückenmarksnahe Regionalanästhesien gibt es Kathetertechniken, die längere Therapiezeiträume ermöglichen.
  • Thoraxchirurgische Eingriffe mit Ein-Lungen-Ventilation
  • Bei Operationen im Bereich der Lunge oder der Pleura verwenden wir eine spezielle Form der Intubation, die selektive endobronchiale Intubation. Hierbei wird ein spezieller Beatmungsschlauch (Tubus) bis in einen Hauptbronchus zur Belüftung nur eines Lungenflügels eingeführt. Dieses Verfahren ermöglicht eine seitengetrennte Beatmung der beiden Lungenflügel, so dass thoraxchirurgische Eingriffe wie videoassistierte Thorakoskopien oder Resektionen von Lungengewebe durchgeführt werden können, ohne die Operation durch Atembewegungen der Lunge zu behindern.
  • Postoperativer Akutschmerzdienst
  • Unsere Klinik für Anästhesiologie versorgt die perioperativ angelegten Schmerzkatheter und Schmerzpumpen durch einen Akutschmerzdienst. Bei den Schmerzpatienten werden täglich Visiten durchgeführt und die Funktion der Schmerzpumpen und Schmerzkatheter überprüft sowie die Injektionsstelle hygienisch überwacht. Bei Bedarf werden Dosis oder Art des Schmerzmittels angepasst oder andere Verfahren der Schmerztherapie mit den zuständigen Stationsärzten abgesprochen. Unser gemeinsames Ziel ist es, dem Patienten die rasche Mobilisation und Wiederaufnahme der Körperfunktionen zu ermöglichen.
  • Spezialsprechstunde
  • In der Prämedikationsambulanz wird vor Narkosen und Operationen mit den Patienten ein Gespräch über bisherige Erkrankungen, Medikamente und die für sie günstige Anästhesieform geführt. Als spezielle Sprechstunde bietet unsere Klinik die Eignungsuntersuchung für Eigenblutspende und ggf. die Durchführung der Eigenblutspendende vor großen Operationen sowie eine Sprechstunde für Schmerzpatienten an (s. Eigenblutspende, Schmerzambulanz).

Serviceangebot

  • Sonstiges
  • nicht-medizinisch Serviceangebote finden Sie im Kapitel A-10.

Leistungsangebot

  • Sonstiges
  • Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote finden Sie im Kapitel A-9.

Facharztqualifikation

  • Schmerzambulanz | Spezielle Schmerztherapie
TeilenTeilen
Mehr