Hoden- oder Nebenhodenentzündungen sind relativ schmerzhaft. Beide Erkrankungen treten meist als Begleitsymptom einer bakteriellen, häufiger einer viralen Infektion auf. Sehr selten ist die Entzündung auf eine Verletzung der Hoden zurückzuführen.
In all diesen Fällen ist für eine erfolgreiche Therapie Bettruhe angezeigt, zumindest in der akuten Phase. Günstig für den Krankheitsverlauf und lindernd gegen Schmerzen sind Hochlagern und Unterstützen der Genitalien durch ein textiles Suspensorium oder wahlweise eine eng anliegende, elastische Unterhose. Auch Kühlen hat sich bewährt. Eine Begleiterscheinung ist ein geschwollenes, gerötetes Skrotum (Hodensack).
Gegebenenfalls werden noch Medikamente (Virostatika, Antibiotika, Schmerzmittel und Entzündungshemmer) verabreicht. Die Auslöser – von Mumps- über Grippeviren, von Escherichia coli bis Chlamydien – machen sich ohnehin durch Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Fieber und Unwohlsein bemerkbar.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach körperlicher Aktivität meist gar nicht. Im Regelfall wird der behandelnde Urologe den Patienten sogar für einige Tage krankschreiben und die erwähnte Ruhe für zwei bis vier Wochen empfehlen. So lassen sich auch akute Beschwerden besser ertragen und das entzündete Gewebe wird nicht durch Druck, Reibung und heftige Bewegungen zusätzlich strapaziert.
Chronische Entzündungen mit geringer Schwellung, niedrigem Schmerzniveau und weniger „Nebenschauplätzen“ lassen körperliche Aktivitäten durchaus zu. Doch Patienten sollten wachsam bleiben, auf spontane Schmerzreaktionen achten und verordnete Therapien konsequent durchführen.
Andernfalls drohen Komplikationen: Abszesse, Druck auf das Umgebungsgewebe, bis dieses abstirbt, oder eine Blockade der Nebenhodenleiter, über die unter anderem die Spermien transportiert werden, können durchaus auftreten.
aktualisiert am 15.03.2021