Wer an Nierensteine denkt, hat sofort das Bild von Menschen mit krampfartigen Bauchschmerzen vor Augen. Tatsächlich können Nierensteine für schwere Koliken sorgen und albtraumhafte Schmerzen verursachen. Was dabei oft unerwähnt bleibt: Nierensteine verursachen nicht zwangsläufig Symptome, besonders in kleinerem Umfang fallen die Beschwerden gering aus oder die Steine gehen ganz ohne Beschwerden ab. Mitunter werden Nierensteine gar nur zufällig bei bildgebenden Untersuchungen entdeckt.
Nierensteine können leichte bis extreme Schmerzen hervorrufen. Abhängig von der Größe des Nierensteines und ob er sich festsetzt, sind die Symptome sehr weitreichend. Nierensteine bilden sich, wenn bestimmte Stoffe im Harn zu hoch konzentriert sind und zu kleinen Kristallen entwickeln. Dieser Vorgang kann vollkommen symptomlos vonstatten gehen, mitunter merkt der Betroffene gar nichts von dem Nierenstein, da dieser mit dem Urin ausgeschieden wird. Das betrifft insbesondere die Steine von geringem Ausmaß oder auch den sogenannten Nierengries.
Bei Vorsorgeuntersuchungen mittels Ultraschall oder Röntgen kann der Arzt feststellen, ob sich Nierensteine gebildet haben. Manche Nierensteine liegen auch in der Niere und verursachen dort keine Beschwerden. Schmerzhaft wird es erst, wenn die Nierensteine in den Harnleiter gelangen. Kleine Steine und Nierengries verursachen nur leichte Schmerzen beim Gang zur Toilette, größere Nierensteine können jedoch in kürzester Zeit starke Schmerzen verursachen.
Gelangt ein Nierensteine in den Harnleiter und wandert dort ab, um mit dem Urin ausgeschieden zu werden, kann dies unterschiedliche Symptome hervorrufen. Insbesondere dann, wenn sich der Stein festsetzt, können sich die Schmerzen bis ins Unermessliche steigern. Da die Schmerzen und Krämpfe auch in weitere Körperteile ausstrahlen, wird anfangs nicht immer sofort erkannt, dass es sich um einen Nierenstein handelt. Der Nierenstein überdehnt den Harnleiter, was zu starken, meist krampfartigen Schmerzen und Reizungen führt und als Nierenkolik oder Harnleiterkolik bezeichnet wird.
Die Nierenkolik sowie die Schmerzen lassen nach, sobald der Nierenstein in der Harnblase angelangt ist. Das kann eine kurze Zeit dauern, bei größeren Steinen zieht sich der Vorgang auch über mehrere Stunden oder Tage, wenn sich der Nierenstein festsetzt. Begleitet werden die Schmerzen von weiteren Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen, Darmproblemen oder dem Drang, öfter Wasser zu lassen. Sorgt der Nierenstein für Verletzungen, kann sich Blut im Urin sammeln. Bei großen Nierensteinen und den krampfartigen Schmerzen kann es zudem zu Fieber und Schüttelfrost kommen, ebenso können Schweißausbrüche und Kreislaufzusammenbrüche entstehen.
Folgende Anzeichen weisen auf einen oder mehrere Nierensteine hin:
Nicht immer werden Nierensteine durch den Harnleiter ausgeschieden. Insbesondere bei großen Steinen kann es passieren, dass diese im Nierenbecken verbleiben. Dort besteht die Möglichkeit, dass der Nierenstein zu einem sogenannten Ausgussstein wächst, der nach einiger Zeit das gesamte Nierenbecken füllt. Diese Nierensteine werden oftmals nicht sofort bemerkt und bleiben lange Zeit unentdeckt, da sie keine krampfartigen Schmerzen hervorrufen. Die großen Steine im Nierenbecken können einen leichten Druck an der Niere verursachen, schwerwiegendere Symptome sind darauf folgend ein Harnstau oder eine Entzündung des Nierenbeckens. Letztere kann das Nierengewebe schädigen. Um diese Folgeschäden zu verhindern, sollten Nierensteine entfernt werden.
Kommt es zu einem Harnstau, weil der Nierenstein den Harnleiter verstopft, kann der Patient von dieser Niere aus keinen Urin mehr ausscheiden. Auch kann dies zu Schmerzen in der Nierengegend führen. Der Urin verbleibt in der Niere, was zur Folge hat, dass auch die durch die Niere gefilterten Giftstoffe nicht ausgeschieden werden. Dieser Vorgang hat mit der Zeit schwerwiegende Auswirkungen auf das Nierengewebe. Bei den sogenannten Schrumpfnieren verkleinern sich die Nieren durch Schwund des Nierengewebes. Wird der Harn nicht abgelassen, kann zudem eine Harnwegsinfektion entstehen. Bakterien verbleiben in den Harnwegen und können im schlimmsten Fall in den Blutkreislauf gelangen, wo sie eine Blutvergiftung (Sepsis) hervorrufen können.
aktualisiert am 31.05.2022