Knochenbrüche kommen auch bei Kindern nicht selten vor. Sie spielen draußen, klettern auf Bäume oder toben auf Spielplätzen. Im ungünstigen Fall kann es dabei zu Stürzen und Verletzungen kommen. Auch ein Schienbeinbruch ist bei Kindern nicht selten, unterscheidet sich aber von den Schienbeinbrüchen der Erwachsenen.
Der Körperbau von Kindern unterscheidet sich kaum von dem der Erwachsenen, außer, dass alles etwas kleiner ist und zunächst noch wachsen muss. Kommt es zu einem Schienbeinbruch bei einem Kind, unterscheidet ihn dieser besonders bezüglich der Heilungsdauer von Brüchen bei Erwachsenen. Hier spielt das Alter und das Wachstum des Kindes eine große Rolle. Meist sind es Kinder unter fünf Jahre, bei denen sich die Bruchstücke der Knochen schneller wieder zusammenfügen. Das kann bereits nach zwei bis drei Wochen geschehen, ohne dass dauerhafte Schäden zurückbleiben. Der Körper ist es gewohnt, neue Zellen zu bilden und sich zu verändern, was der Heilung zugute kommt. Bei Kindern über fünf Jahren kann man mit etwa drei bis vier Wochen rechnen, bis das Bein wieder voll belastet werden kann. Ab dem zehnten Lebensjahr dauert es etwa vier Wochen, während Erwachsene bis zu einem Monat länger brauchen, bis die Fraktur wieder verheilt ist. Der Grund hierfür ist, dass sich Kinder noch in der Wachstumsphase befinden und die Knochenstruktur sich von der der Erwachsenen unterscheidet.
Das Wachstum ist dafür verantwortlich, dass sich Kinder schneller von größeren Verletzungen wie Knochenbrüchen erholen. Die Zellen des Körpers werden mit jedem Tag weiter auf- beziehungsweise abgebaut, was den Heilungsprozess erheblich beschleunigt. Zudem sind Kinderknochen anders aufgebaut als die von Erwachsenen. Sie besitzen eine erheblich dickere Knochenhaut. Auch sind die Gliedmaßen der Kinder besser durchblutet, der Stoffwechsel ist angeregt. Kinderknochen brechen seltener als die von Erwachsenen, obwohl sie erheblich dünner sind. Der Grund hierfür ist relativ simpel, denn besonders die Knochen von Babys und Kleinkindern sind sehr biegsam. Sie können abknicken, ohne durchzubrechen und die Knochenhaut bleibt dabei oftmals erhalten.
Schienbeinbrüche treten bei Kindern insofern auf, dass sie sich feine Haarrisse beim Laufenlernen zuziehen, stolpern, fallen oder sich beim Klettern verletzen. Diese feinen Risse werden oftmals nur dadurch bemerkt, dass die Kinder eine Schonhaltung einnehmen, die darauf schließen lässt, dass sich die Schmerzen bei solchen Brüchen in Grenzen halten.
Meist handelt es sich bei den Schienbeinbrüchen bei Kindern um leichte und feine Risse, so genannten Haarrisse. Bleibt die Knochenhaut bei einem Bruch bestehen und der Knochen biegt sich beziehungsweise knickt ab, spricht man von Grünholzfrakturen. Hier reicht es, ebenso wie bei unkomplizierten Brüchen, den Knochen einzugipsen. Bei Babys dauert es circa zwei Wochen, bis der Knochen wieder verheilt ist. Fast 75 Prozent der Knochenbrüche von Kindern können behandelt werden, ohne dass eine Operation erforderlich ist.
Trotzdem kann es bei einem äußerst schweren Sturz dazu kommen, dass sich Knochen infolge des Bruches verschieben, absplittern oder der Bruch instabil ist. Hier kann nur ein chirurgischer Eingriff helfen, bei dem der Knochen mithilfe von Osteosynthesematerial fixiert wird. Dafür gibt es kleine und elastische Nägel, die geeignet für den Knochenaufbau des Kindes sind. Diese müssen jedoch auch in Form einer Narkose wieder entfernt werden, und das unmittelbar nach Heilung des Knochens. Oftmals dauert es nur wenige Tage, bis das Kind das Schienbein wieder voll belasten kann.
aktualisiert am 16.11.2023