Ein Knochenbruch des Brustbeins (Sternumfraktur, Brustbeinfraktur) ist eine eher seltene Verletzung. Sie kann durch heftige Einwirkungen auf den Brustbereich wie z. B. bei Unfällen entstehen. Zusammen mit der Brustbeinfraktur ergeben sich sehr häufig auch Rippenbrüche, manchmal Wirbelbrüche. Durch die Verletzung können auch die Lunge oder das Herz in Mitleidenschaft gezogen werden, was dann die schwerere Folge des Unfalls ist. Brustbeinbrüche verlaufen meist waagerecht, oftmals einer schmalen Stelle des Knochens im Übergang zwischen den zwei hauptsächlichen Anteilen des Knochens. Ein Brustbeinbruch wird zumeist ohne Operation behandelt, unter anderem mit Schmerzmedikamenten und gezielten Atemübungen.
Das Brustbein (Sternum) ist ein flacher, länglicher Knochen, der zum Brustkorb gehört. Es befindet sich vorne in der Mitte in der Brust unmittelbar unter der Haut. Der Knochen besteht aus drei Teilen, dem so genannten Handgriff (Manubrium sterni), dem Hauptanteil (Corpus sterni) und dem kleinen, unten ansetzenden Schwertfortsatz (Processus xiphoideus). Die meisten Rippen sind über Rippenknorpel mit dem Brustbein verbunden.
Das Brustbein bricht, wenn eine zu große Kraft auf den Brustbereich wirkt. In der Regel handelt es sich um direkte Einwirkungen, die von frontal kommen. Autounfälle und Sportunfälle sind die Vorgänge, bei denen am häufigsten eine Brustbeinfraktur eintritt. Typische Beispiele sind der Aufprall auf das Lenkrad oder das Armaturenbrett sowie auch der Zug des zurückhaltenden Sicherheitsgurtes (der andererseits aber mögliche schlimmere Schäden verhindern kann). In Sachen Sport sind es oft die körperbetonten Sportarten, bei denen eine Brustbeinfraktur auftritt, etwa Rugby oder American Football. Körperliche Gewalt mit heftigem Schlag auf die Brust ist ein weiterer möglicher Vorgang mit der Folge Sternumfraktur. Weiterhin kann eine Herzmassage bei der Wiederbelebung unter Umständen zum Brustbeinbruch führen. Doch auch durch indirekte Hergänge können Brustbeinfrakturen verursacht werden, etwa bei verschiedenen Stürzen oder bei übermäßiger, gewaltsamer Beugung oder Streckung.
aktualisiert am 03.04.2019