Augenbrennen ist ein Gefühl, das im Allgemeinen mit Schmerzen Ähnlichkeiten hat. Das Auge oder die Umgebung fühlt sich gereizt an. Wenn die Augen brennen, handelt es sich um eine gewisse Schädigung des Gewebes, ohne ausgeprägte Schmerzen liegt aber meist keine schwere Verletzung vor. Eher tritt das Brennen bei einem entzündlichen Geschehen auf oder bei der Einwirkung von Reizungen von außen. In manchen Fällen ist das Augenbrennen aber ein Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung oder Störung. Sollte das Auge über einige Zeit brennen oder zusätzlich zu dem Gefühl auch weitere Symptome wie z. B. Schmerzen vorkommen, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden. Dieser untersucht, welche Ursachen dahinter stecken und kann eine Therapie einfädeln, wenn diese notwendig ist.
Die eventuellen Ursachen des Augenbrennens sind vielfältig. Oft handelt es sich um einfache Einflüsse, die zu dem brennenden Gefühl führen. So kann schon Staub, trockene Umgebungsluft oder auch eine lange Belastung des Auges (Müdigkeit, ausgedehnte Arbeit am Computer) zu einem Brenngefühl führen. Bei einer Wundheit, etwa durch Hautkrankheiten (Ekzeme), ständiges Reiben oder leicht reizende Substanzen, besteht ein Brennen am Auge beziehungsweise am Augenlid.
Manchmal ist das Auge auch deshalb angestrengt und brennt, wenn eine Fehlsichtigkeit besteht und nicht mit Brille oder Kontaktlinse korrigiert wird. Eine Augentrockenheit (Sicca-Syndrom) führt unter anderem zu einem Brennen und ist eine häufige Ursache für dieses Symptom.
Eine Erkrankung, die oft mit Augenbrennen einhergeht, ist die Lidrandentzündung (Blepharitis). Gleichermaßen handelt es sich beim Augenbrennen um ein typisches Anzeichen einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Brennen in Verbindung mit Jucken und manchmal auch einer Schwellung kann auf ein allergisches Geschehen hindeuten.
Sehr stark brennt das Auge, wenn eine zu große Belastung mit UV-Strahlen auf das Auge eingewirkt hat, z. B. durch Aufenthalt in sehr heller und sonniger Umgebung oder durch Schweißen ohne Augenschutz (Verblitzung, Schneeblindheit).
Ein Pterygium ist eine gutartige Gewebewucherung der Bindehaut zur Nase hin, die sich bis über die Hornhaut ausdehnen kann. Das Pterygium verursacht ebenfalls oft ein Brennen.
Doch das brennende Auge kann bisweilen durch schwerwiegende Ursachen hervorgerufen werden. Insbesondere kann dies dann der Fall sein, wenn sich weitere Symptome (etwa starke Schmerzen oder ein Druck auf dem Auge) zeigen. Auch eine Verätzung, die mitunter gravierende Folgen haben kann, kann sich durch ein Brennen am Auge äußern. Eine Entzündung der Lederhaut (Skleritis) oder der Umgebung (Episkleritis), was bisweilen sehr schwer verlaufen kann, geht ebenfalls mit einem Brennen einher. Des Weiteren kann eine Hornhautentzündung (Keratitis) zu dem unangenehmen Gefühl führen.
Das Augenbrennen kann ohne weitere Anzeichen bemerkt werden, hat aber meist verschiedene Begleitsymptome. In der Regel ist das Auge (Bindehaut) oder das Lid gerötet. Oft im gleichen Zuge wie das Augenbrennen tritt auch ein Juckreiz auf.
Nicht selten kommt es zu einem Fremdkörpergefühl. Manche Erkrankungen führen zusätzlich zu einem Druck auf dem Auge. Die Augen können tränen. Sie sind in manchen Fällen geschwollen. Ein schleimiges Sekret kann sich an den Augen bilden, die Wimpern können verkleben. Manchmal zeigt sich auch Eiter. Vor allem bei einer Lidrandentzündung zeigen sich Schuppen an der Haut des Lids.
Die Symptome, die zusätzlich zum Augenbrennen bestehen, deuten oft auf bestimmte Auslöser hin. Eine allergische Reaktion beispielsweise führt oft zum Augenbrennen in Verbindung mit Augenjucken und teilweise auch Schwellungen.
Die Grundlage der Diagnostik bildet das Gespräch zwischen Arzt und Patient, die Anamnese. Auch bei der Ursachensuche für ein Augenbrennen ist es unentbehrlich. Der Arzt fragt, seit wann die Augen brennen, ob es weitere Symptome gibt und ob der Patient einen möglichen Anlass für die Störung weiß. Des Weiteren wird auf die Lebensweise des Patienten eingegangen (Frage nach häufiger Computerarbeit oder Umgang mit reizenden Stoffen) sowie auf Vorerkrankungen. Nach einem kurzen Sehtest werden die Lider und die Augen selbst betrachtet. Die Betrachtung erfolgt auch unter Vergrößerung, an der so genannten Spaltlampe. Anhand des sichtbaren Befundes und der Beschreibungen des Patienten kann der Augenarzt häufig schon erkennen, wodurch das Brennen verursacht wurde.
Zusätzliche Untersuchungen des Augenarztes können eine Betrachtung des Augenhintergrundes und eine Augendruckmessung sein. Der Befund entscheidet, ob weiterführende Untersuchungsmethoden eingesetzt werden. Gegebenenfalls wird ein Allergietest durchgeführt, ein Augenabstrich zur Untersuchung auf Krankheitserreger genommen oder ein Test auf Augentrockenheit vorgenommen.
Beim Augenbrennen können viele Arten von Behandlungen helfen. Es kommt darauf an, welche Ursache das Brennen hervorgerufen hat. Folgende Therapie ist bei den jeweiligen Erkrankungen mit brennenden Augen angezeigt:
Weitere spezielle Ursachen, die ein Augenbrennen verursachen, werden jeweils entsprechend therapiert.
Die Prognose brennender Augen ist äußerst unterschiedlich, je nachdem, was sie ausgelöst hat. In den meisten Fällen lässt sich das Brennen rasch lindern und es verschwindet nach einer gewissen Zeit. Teils ist dafür eine besondere Behandlung einer Erkrankung notwendig. Nur manche Krankheiten mit Augenbrennen sind schwerwiegend und bedürfen einer aufwändigen Therapie. In einigen wenigen Fällen können Schäden des Auges bleiben.
aktualisiert am 16.12.2020