Einige Menschen sind eher gefährdet, an Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) zu erkranken als andere. Einige Risikofaktoren für Darmkrebs sind bekannt. Darunter gibt es Faktoren wie das Lebensalter oder eine genetische Vorbelastung, die sich nicht ändern lassen. Andere Entstehungsfaktoren für Darmkrebs können durch eine gesunde Lebensweise günstig beeinflusst werden. Dazu gehört die Ernährung.
Dickdarmkrebs ist eine Krankheit, die vor allem im höheren Lebensalter vorkommt. 90 Prozent der Erkrankten sind über 50 Jahre alt. Das durchschnittliche Erkrankungsalter bei Männern liegt bei 69 Jahren, bei Frauen bei 75 Jahren. Je älter ein Mensch wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken. Von 100 Menschen, die ihr 85. Lebensjahr erreichen, erhalten 18 im Lauf ihres Lebens die Diagnose Darmkrebs.
Menschen, in deren Familie ein Verwandter ersten Grades (Eltern, Geschwister, Kinder) an Darmkrebs erkrankt ist, haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, selbst einmal Darmkrebs zu bekommen. Das gilt auch, wenn bei einem Verwandten ersten Grades vor seinem 50. Lebensjahr Polypen (Adenome) im Darm diagnostiziert wurden. Das Risiko ist besonders hoch, wenn der erkrankte Verwandte zum Zeitpunkt seiner Diagnose noch jung war. Sind mehrere Personen im nahen Verwandtenkreis von Darmkrebs betroffen, erhöht sich das Risiko weiter.
Es gibt eine Reihe von vererbbaren genetischen Veränderungen, die in engem Zusammenhang mit einem Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs) stehen. Eine davon ist HNPCC, der hereditäre nicht polypöse Kolonkrebs. Etwa zwei Prozent aller Dickdarmkrebsfälle gehen auf diese Erbkrankheit zurück. Betroffene erkranken durchschnittlich bereits mit Mitte 40. Noch aggressiver, aber seltener, ist die familiäre adenomatöse Polypose (FAP). Dabei bilden sich bereits im jungen Erwachsenenalter Hunderte von Polypen im Darm, die schließlich mit fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit zu Darmkrebs führen. Weitere vererbte Erkrankungen mit einem erhöhten Krebsrisiko sind das Peutz-Jeghers-Syndrom und das Gardner-Syndrom, welches mit einer FAP in Zusammenhang steht.
Polypen (Adenome) sind Wucherungen der Darmschleimhaut, die zunächst ungefährlich sind. Erst im Verlauf von mehreren Jahren können sie zu bösartigen Karzinomen entarten. Wurden bei einer Darmspiegelung bereits einmal Polypen festgestellt und entfernt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich wieder neue Polypen bilden.
Wer bereits einmal Darmkrebs hatte, kann jederzeit erneut erkranken und das Risiko ist prinzipiell erhöht. Auch Frauen, die an Eierstock-, Gebärmutter- oder Brustkrebs gelitten haben, tragen ein erhöhtes Darmkrebsrisiko.
Menschen, die an einer entzündlichen Darmkrankheit wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn leiden, haben ein erhöhtes Darmkrebsrisiko. Vor allem gilt dies dann, wenn die Krankheit schon sehr lange besteht.
Darmkrebs kann auch durch einen ungesunden Lebensstil entstehen. Ob dies als alleiniger Faktor für eine Krebserkrankung ausreicht, ist noch unklar. Fest steht aber, dass eine ungesunde Ernährung Darmkrebs fördert. Gefährlich ist vor allem eine Ernährungsweise mit wenig Ballaststoffen und viel tierischem Fett, insbesondere rotem Fleisch und Wurstwaren. Fettreiche Ernährung gepaart mit mangelnder Bewegung führt zudem meist zu Übergewicht, was wiederum ebenfalls zu den Risikofaktoren für Darmkrebs gehört.
Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein dreifach erhöhtes Risiko für Darmkrebs. Wissenschaftler vermuten die Ursache im Insulin, das die Entstehung und das Wachstum von Tumorzellen begünstigt.
Raucher haben ebenso ein erhöhtes Darmkrebsrisiko wie Menschen, die regelmäßig Alkohol zu sich nehmen, da beide Genussmittel langfristig die Darmzellen schädigen.
Dickdarmkrebs ist eine Erkrankung, an der kontinuierlich geforscht wird. Die genauen Ursachen, warum Darmkrebs entsteht, sind unklar. Es steht fest, dass viele Risikofaktoren noch unbekannt sind.
Wer ein erhöhtes Risiko hat, zum Beispiel durch eine genetische Belastung oder häufige Fälle in der Familie, sollte dies mit seinem Arzt besprechen und in regelmäßigen Abständen zur Darmspiegelung gehen. Im Rahmen dieser Koloskopie können Polypen diagnostiziert und entfernt werden. Dies ist die effizienteste Methode, Darmkrebs zu vermeiden. Zudem kann jeder selbst mit einem gesunden Lebensstil dazu beitragen, sein persönliches Darmkrebsrisiko zu verringern.
aktualisiert am 20.05.2019