Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 27.000 Frauen und 33.000 Männer daran. Weltweit liegt die Zahl der Erkrankten pro Jahr bei rund 1,8 Millionen Menschen. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich bei der Zahl der Darmkrebserkrankungen weit vorne.
Mit dem Ausdruck Darmkrebs ist in der Regel Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) oder Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) gemeint. Diese beiden Erkrankungen werden als kolorektales Karzinom zusammengefasst. Wesentlich seltener treten Krebs am After (Analkarzinom) oder ein Dünndarmkrebs auf. Diese machen jeweils nur ein bis zwei Prozent der Krebsfälle des Darms aus.
Auch wenn die Häufigkeit der Erkrankung bei jungen Menschen leicht zunimmt, so bleibt Dickdarmkrebs eine Krankheit, die vor allem im späteren Leben auftritt. Mit höherem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, ein Kolonkarzinom zu entwickeln.
Männer sind zum Zeitpunkt der Diagnose durchschnittlich 69 Jahre alt, Frauen sind durchschnittlich 75 Jahre alt. Einer von 18 Menschen, die 85 Jahre alt werden, erkrankt an Darmkrebs. Rund 26.000 Erkrankte versterben jährlich in Deutschland an dieser Krebserkrankung.
Durch die Fortschritte in der Behandlung von Darmkrebs ist die Überlebensrate von Darmkrebspatienten in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Wahrscheinlichkeit, Darmkrebs zu überleben, liegt bei etwas über 50 Prozent. Nach fünf Jahren leben noch rund 600 von 1.000 Erkrankten, nach zehn Jahren noch über 50 Prozent.
Je früher ein Kolonkarzinom erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Mithilfe regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen ließen sich weit mehr Kolonkarzinome vermeiden oder so früh entdecken, dass eine Entfernung unproblematisch ist.
Darmkrebs verursacht lange Zeit keine Beschwerden. Wenn Symptome auftauchen, ist die Krankheit meist schon weit fortgeschritten und die Prognosen sind schlecht. Umso wichtiger ist die Darmkrebsfrüherkennung. Ab dem 55. Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Darmspiegelung alle zehn Jahre.
Bei einigen Menschen ist das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, erhöht. Dies kann zum Beispiel durch familiäre Vorbelastung (Vererbung von Darmkrebs), genetische Veränderungen oder eine entzündliche Darmerkrankung gegeben sein. Diese Personengruppe sollte möglicherweise bereits vor dem 50. Lebensjahr mit der regelmäßigen Darmkrebsvorsorge beginnen.
Des Weiteren kann jeder selbst dazu beitragen, mit einer gesunden Lebensweise sein Darmkrebsrisiko zu verringern. Wer sich jede Woche sieben Stunden lang bewegt, senkt das Risiko, ein Kolonkarzinom zu entwickeln, um 40 Prozent. Eine gesunde Ernährung, der Abbau von Übergewicht und der Verzicht auf Nikotin tragen ebenso dazu bei, Darmkrebs zu verhindern.
aktualisiert am 20.05.2019