Rheuma kann sich auf verschiedenste Weise an den unterschiedlichsten Organen den menschlichen Körpers ausprägen. Rheuma ist ein Überbegriff für mehr als 400 Krankheiten, die jeweils ihr eigenes Beschwerdebild hervorrufen. Dabei gibt es einige häufige Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, die oft typische Anzeichen haben. Zu den bekanntesten zählt die rheumatoide Arthritis, die hauptsächlich zu Beschwerden an den Gelenken führt und deshalb auch Gelenkrheuma genannt wird. Doch so unterschiedliche Krankheiten wie diverse weitere gelenkbezogene Leiden, Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) oder Weichteilrheumatismus fallen ebenso unter die Bezeichnung Rheuma. Bei praktisch allen rheumatischen Krankheiten können sich als Symptome Schmerzen und Funktionseinbußen an bestimmten Stellen des Körpers zeigen.
Folgende Gruppen von Erkrankungen werden üblicherweise als Rheuma aufgefasst:
Allgemein können sich bei rheumatischen Erkrankungen die folgenden Beschwerden zeigen:
Wer von Rheuma spricht, meint damit häufig einfach die rheumatoide Arthritis. Die meisten Menschen werden bei den typischen Anzeichen von Rheuma wohl an Gelenkschmerzen und Gelenkschäden denken. Dies sind zugleich die üblichen Beschwerden bei einer rheumatoiden Arthritis. Wenn die folgenden Gelenkbeschwerden vorliegen, weist dies auf die rheumatoide Arthritis hin:
Die Erkrankung kann jedoch bei den einzelnen Betroffenen abweichend verlaufen. Neben den Gelenksymptomen kann es bei der rheumatoiden Arthritis zu anderen Beschwerden kommen. Dazu gehören:
Die zahlreichen rheumatischen Erkrankungen betreffen unterschiedlichste Organe. Beschwerden durch Rheuma können sich daher unter anderem finden an:
Rheuma kann damit im gesamten Körper zu Beschwerden führen, die oft auch unspezifisch sind. Zu den Frühsymptomen vieler Rheumaerkrankungen gehören Müdigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit, Krankheitsgefühl oder grippeartige Beschwerden.
Bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen kommt es zu Gelenkbeschwerden wie Schmerzen und Steifigkeit. Diese Gelenksymptome sind zum Beispiel bei rheumatoider Arthritis, bei Arthrose oder bei Gicht vorhanden. Einen Hinweis auf den Ursprung der Beschwerden gibt bereits das Verteilungsmuster, da bestimmte Gelenke bei der einen Erkrankung häufiger und bei der anderen Erkrankung seltener betroffen sind. Im Rahmen einer entzündlichen Rheumaerkrankung sind häufig auch andere Gewebe in der Gegend von Gelenken betroffen wie zum Beispiel die Sehnen.
Viele rheumatische Erkrankungen führen auch zu Rückenschmerzen oder im fortgeschrittenen Stadium zu einer Fehlhaltung in der Wirbelsäule. Typisches Beispiel ist der Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans).
Eine rheumatische Erkrankung, die die Blutgefäße betrifft (Vaskulitis), kann sich unter anderem durch das Raynaud-Syndrom bemerkbar machen. Auf einen Reiz hin, insbesondere durch Kälteeinwirkung, kommt es in den Fingern oder Zehen erst zu einer Verengung der Gefäße und die dortige Haut wird weiß. Schmerzen kommen hinzu. Im Anschluss wird die Haut violett.
Eine Entzündung von Anteilen des Auges kommt bei einigen Formen von Rheuma ebenfalls vor. Sehverlust und bleibende Schäden des Auges können die Folge sein. Beschwerden durch Beteiligung innerer Organe verschiedener Art sind bei entzündlich-rheumatischen Krankheiten ebenfalls möglich. Im schlimmsten Fall kann Rheuma die Organe so schwer betreffen, dass es lebensbedrohlich werden kann.
Selbst einzelne rheumatische Erkrankungen sind nicht immer einheitlich in ihrem Krankheitsbild. Oft kommt es zu stärker abweichenden Symptomen und Krankheitsverläufen. Darüber hinaus können die Symptome von verschiedenen Krankheiten beim selben Patienten bestehen und die eindeutige Diagnose erschweren.
Rheuma hat bei vielen Menschen den Ruf, eine „Krankheit alter Leute“ zu sein. Doch rheumatische Erkrankungen können längst nicht nur bei älteren Personen, sondern auch bei jungen Menschen oder sogar Kindern auftreten. Die juvenile idiopathische Arthritis ist zum Beispiel eine Art von Rheuma, die sich im Kindesalter ausprägt. Unter 100.000 Kindern gibt es vermutlich zwischen 20 und 30 Rheumatiker.
Manche Arten von Rheuma lassen sich in einen Zusammenhang mit anderen Krankheiten bringen. Die Psoriasis-Arthritis ist eine rheumatische Erkrankung, die im Rahmen einer Schuppenflechte (Psoriasis) auftreten kann und zu Gelenkentzündungen führt. Eine reaktive Arthritis ist eine rheumatische Gelenkentzündung, die sich auf eine vorangegangene Infektion von Darm oder Harnwegen mit Bakterien zurückführen lässt. Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa kann ebenso eine Rheumaerkrankung der Gelenke auftreten (enteropathische Arthritis).
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Deutsche Rheuma-Liga – Ist es Rheuma?: https://www.rheuma-liga.de/rheuma/ist-es-rheuma (online, letzter Abruf: 12.03.2020)
netdoktor.at, Dr. Thomas Schwingenschlögl – Rheuma: https://www.netdoktor.at/krankheit/rheuma-7406 (online, letzter Abruf: 12.03.2020)
Internisten im Netz, Dr. Edmund Edelmann – Rheumatoide Arthritis: Anzeichen & Symptome: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/rheumatoide-arthritis/anzeichen-symptome.html (online, letzter Abruf: 12.03.2020)
aktualisiert am 12.03.2020