Die Gürtelrose verursacht in den meisten Fällen typische Symptome. Hierzu gehören der Hautausschlag und Schmerzen in den von der Krankheit betroffenen Körperregionen. Klingt die Gürtelrose (Herpes Zoster) nach zwei bis vier Wochen ab, lassen diese Symptome nach. In einigen Fällen kann es zu Komplikationen durch die Gürtelrose kommen. Eine der häufigsten Komplikationen ist die Post-Zoster-Neuralgie. Hierbei verspüren die Patienten nach dem Abklingen der Krankheit belastende Nervenschmerzen. Die Schmerzen können unter Umständen ein Leben lang anhalten.
Verständlicherweise wird die Lebensqualität der Betroffenen durch diese Schmerzen beeinträchtigt. In vielen Fällen können die Patienten nicht mehr ohne Schmerzmittel auskommen. Bis heute hat die Medizin keinen Behandlungsansatz in der Hinterhand, um die Post-Zoster-Neuralgie ursächlich zu behandeln. Die einzige Möglichkeit, welche sich den Patienten bietet, ist eine symptomatische Behandlung. Diese Behandlung gestaltet sich zumeist in Form einer Schmerztherapie. Bei einigen Patienten wird die Schmerztherapie zusätzlich mit einer Psychotherapie kombiniert.
In Bezug auf die Post-Zoster-Neuralgie gilt: Je älter der Patient, desto höher ist das Risiko auf diese Komplikation der Gürtelrose. Zudem zeigen sich anhaltende Nervenschmerzen nach der Gürtelrose bei weiblichen Betroffenen häufiger als bei Männern. Sofern die Gürtelrose im Gesicht und vor allem an den Augen auftritt, steigt das Risiko auf die Post-Zoster-Neuralgie ebenfalls.
Leider lässt sich dieser belastenden Komplikation nicht umfassend vorbeugen. Bei einer Gürtelrose ist es generell wichtig, dass die Krankheit frühzeitig behandelt wird. Zumeist kommen gegen die Gürtelrose antivirale Mittel zum Einsatz, welche die Vermehrung der Viren unterbinden. Trotz einer rechtzeitigen Behandlung der Gürtelrose kann es nach der Erkrankung zu anhaltenden oder wiederholten heftigen Nervenschmerzen kommen. Einige Mediziner vertreten die Meinung, dass Cortison das Risiko auf die Post-Zoster-Neuralgie senkt. Diese Behauptung ist bisher nicht wissenschaftlich belegt. Durch eine frühzeitige Behandlung der Gürtelrose lassen sich weitere ernste Komplikationen verhindern.
Die Post-Zoster-Neuralgie resultiert aus Nervenschäden durch das Varizella-Zoster-Virus. Im Rahmen der Gürtelrose wandern die Viren entlang bestimmter Nervenstränge. Werden diese Nerven durch das Virus geschädigt, entstehen die neuralgischen Schmerzen. Diese Nervenschäden können von Dauer sein. Aus diesem Grund kommt es vor, dass die Schmerzen ein Leben lang andauern.
Die Schmerzen können sich hierbei unterschiedlich gestalten. Manche Patienten berichten von dauerhaften, brennenden, stechenden Schmerzen. Bei anderen Patienten treten durch die Nervenschäden kurze und überaus starke Schmerzanfälle auf. Schmerzen, die durch Berührung ausgelöst werden, sind ebenfalls keine Seltenheit bei einer Post-Zoster-Neuralgie.
Bei der Behandlung der Post-Zoster-Neuralgie steht die Linderung der Schmerzen im Fokus der Ärzte. Der Leidensdruck der Patienten ist durch die starken Nervenschmerzen entsprechend hoch. Diesen Leidensdruck gilt es zu mildern. Hierdurch kann die Lebensqualität des Patienten im günstigen Fall verbessert werden. Jedoch lassen sich die Schmerzen nicht dauerhaft beseitigen. Dies bedeutet, dass der Patient konstant behandelt werden muss.
In erster Linie erfolgt die Behandlung medikamentös. Die Ärzte verordnen gegen die postherpetische Neuralgie verschiedene Schmerzmittel. Die klassischen Schmerzmittel gliedern sich in zwei Kategorien auf:
Weitere wichtige Mittel gegen die Nervenschmerzen sind Antidepressiva, die in niedriger Dosis die Schmerzen hemmen können. Zu den Antidepressiva mit diesem Einsatzgebiet gehört das Medikament Amitriptylin. Zusätzlich können örtlich aufzutragende Mittel sinnvoll sein, um die Schmerzen zu bekämpfen: Capsaicin (ein Wirkstoff aus der Chili) oder Lidocain (ein örtliches Betäubungsmittel) können als Cremes angewendet werden.
Die Auswahl des richtigen Medikaments hängt von der Stärke der Schmerzen und von der Verträglichkeit der Wirkstoffe ab. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Patient seinem Arzt genau schildert, wie stark und von welcher Art die Schmerzen durch die Post-Zoster-Neuralgie sind. Zudem muss der Patient seinen Arzt umgehend informieren, falls belastende Nebenwirkungen durch die Medikamente bestehen.
In manchen Fällen muss nach einiger Zeit das Medikament gewechselt werden, da die Präparate teilweise an Wirkung verlieren. Sofern die Post-Zoster-Neuralgie eine langfristige Schmerztherapie erfordert, sollte der Patient einen speziell ausgebildeten Schmerztherapeuten aufsuchen.
Andauernde Schmerzen sind eine enorme psychische Belastung für den Menschen. Aus diesem Grund können sich durch die Post-Zoster-Neuralgie starke psychische Probleme wie Depressionen, Schlafstörungen und Angstzustände einstellen. Diese Folgen der Post-Zoster-Neuralgie müssen von einem erfahrenen Psychotherapeuten behandelt werden. Durch die Schlafstörungen kann es wiederum zu einer andauernden Müdigkeit, zu Niedergeschlagenheit und Schwäche kommen. Ferner sind Schlafstörungen ebenfalls eine starke psychische Belastung. Der Patient findet sich in diesem Fall schnell in einer nicht endenden Spirale aus Schmerzen, Schlafstörungen und psychischen Problemen wieder. Für die Behandlung der psychischen Probleme werden Antidepressiva und psychotherapeutische Behandlungsansätze empfohlen.
Die medikamentöse Behandlung der Post-Zoster-Therapie kann durch alternative Behandlungsansätze unterstützt werden. Beispielsweise bewährt sich bei Schmerzen dieser Art die Akupunktur sehr gut. Ferner besteht die Möglichkeit, im Rahmen der Schmerztherapie transkutane elektrische Nervenstimulationen (TENS) durchzuführen. Dabei werden mit einem Gerät elektrische Reize über die Haut in die Nerven des Patienten geleitet. Hierdurch werden Schmerzimpulse an der Weiterleitung zu Gehirn gehindert. Durch die elektrischen Impulse produziert der Körper zudem das schmerzlindernde Hormon Endorphin.
aktualisiert am 30.08.2021