Die Gürtelrose wird von demselben Erreger ausgelöst wie auch die Windpocken. Dieser Erreger wird von den Ärzten als Varizella-Zoster-Virus bezeichnet. Bei Erstinfektion mit dem Virus kommt es zu der Windpockenerkrankung. Das Immunsystem des Menschen reagiert auf die Infektion mit der Bildung von Antikörpern, um die Viren zu bekämpfen. Leider ist es dem Immunsystem nicht möglich, diese Viren vollständig abzutöten. Die Erreger haben eine besondere Strategie. Sie flüchten sich vor den Antikörpern in spezielle Nervenknoten (Ganglien). Dort verfallen die Viren in einen inaktiven Zustand und verbleiben ein Leben lang im Körper des Patienten. Sofern sich irgendwann eine Schwächung des Immunsystems einstellt, können sich die Viren reaktivieren. Sie beginnen an den Nervensträngen entlangzuwandern. Sobald die Viren die Hautoberfläche erreichen, bricht eine Gürtelrose aus. Die Gürtelrose tritt häufig einseitig am Rumpf auf. Bei einigen Patienten zeigt sich die Krankheit jedoch im Genitalbereich. Die Ärzte sprechen bei dieser Form der Erkrankung von Zoster genitalis.
Die Gürtelrose tritt in jenen Körperbereichen auf, in welche die Viren entlang der Nervenstränge wandern. Im Falle von Zoster genitalis wandern die Erreger an Nerven entlang, welche die Körperregionen des Intimbereichs versorgen. Die Gürtelrose im Genitalbereich ist eine seltene Form dieser Erkrankung. In vielen Fällen wandern die Viren von den Ganglien in der Region der Wirbelsäule halbseitig um den Rumpf des Patienten herum. Hierdurch entsteht der typische gürtelförmige Ausschlag der Gürtelrose am Oberkörper. Doch kann sich eine Gürtelrose auch an einem anderen Bereich des Körpers entwickeln, unter anderem am Arm, am Bein, am Kopf oder selten an den Geschlechtsorganen.
Die Gürtelrose im Genitalbereich löst zahlreiche typische Symptome aus. Diese können sein:
Die Gürtelrose im Genitalbereich muss frühzeitig behandelt werden. Vor allem bei Männern kann diese Erkrankung bleibende Schäden an den Sexualorganen nach sich ziehen und deren Funktionalität einschränken.
In einigen Fällen kommt es zu ernsten Komplikationen durch Zoster genitalis. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass eine Gürtelrose frühzeitig behandelt wird. Beispielsweise kann durch eine Gürtelrose eine Post-Zoster-Neuralgie entstehen. Hierbei bleiben starke Nervenschmerzen über die eigentliche Krankheit hinaus bestehen. Ferner kann es durch den Ausschlag zu einer erheblichen Narbenbildung kommen. Wird eine Gürtelrose nicht behandelt, kann sich der Krankheitsverlauf unnötig in die Länge ziehen. Wie erwähnt, kann sich Zoster genitalis vor allem bei Männern auf die Funktion der Geschlechtsorgane auswirken. Die hiervon betroffenen Patienten leiden unter einer dauerhaften Erektionsstörung. Diese Komplikation resultiert, wie auch die Post-Zoster-Neuralgie, aus Nervenschäden durch den Virenbefall.
Die Mediziner verordnen bei einer Gürtelrose spezielle antivirale Mittel. Diese Medikamente verhindern, dass sich die Viren weiter vermehren und ausbreiten können. Ferner verordnen die Ärzte spezielle Salben, mit deren Hilfe der Ausschlag der Gürtelrose behandelt wird. Diese Salben enthalten häufig Zink und fördern somit die Heilung. Entsprechende Salben sollten jedoch nicht mit der Schleimhaut in Berührung kommen, sondern nur auf die äußere Haut aufgetragen werden. In manchen Fällen muss zudem ein entzündungshemmendes Präparat eingesetzt werden. Kommt es durch den Ausschlag zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion der Haut, muss unter Umständen ein Antibiotikum verabreicht werden.
aktualisiert am 30.08.2021