Ungefähr ein Drittel aller Schwangeren leidet an Juckreiz (Pruritus) an unterschiedlichsten Körperstellen. Die gewaltigen hormonellen Umwälzungen im Organismus führen zu unterschiedlichsten Reaktionen und Symptomen, die nur selten schwerwiegende Ursachen haben. Betroffene sollten sie im Ernstfall vom Arzt abklären lassen.
Auf das Ansteigen der Hormone Östrogen und Progesteron im Blut reagiert jede Frau anders. Bei einigen tritt ein Jucken und Brennen der Kopfhaut, insbesondere am Haaransatz, auf. Wer jetzt immer wieder zwanghaft kratzt, beschädigt die Haut und verschlimmert die Beschwerden zusätzlich.
Starke Veränderungen an Haut und Haar machen sich allmählich ab dem vierten Schwangerschaftsmonat bemerkbar.
Nützlich ist dann ein schlichter Wechsel des Haarpflegepräparates, angepasst an die jeweils trockenere oder fettiger werdende Kopfhaut.
Fön oder Trockenhaube belasten Haar und Kopfhaut zusätzlich, Waschen mit zu heißem Wasser ebenfalls.
Bei Mitteln zum Färben, Haarfestigern, Gels und Sprays ist jetzt besondere Vorsicht geboten: Sie sollten möglichst nicht an die Kopfhaut gelangen. Dauerwellen oder Haarfärbe-Aktionen überfluten die Kopfhaut mit einer intensiven Chemie-Mixtur: Ob Substanzen aus Haarpflege- und Styling-Mitteln über die Haut bis zum Baby gelangen, ist fraglich. Die ohnehin empfindliche Haut der werdenden Mutter reagiert in dieser Zeit auf äußere und innere Einflüsse stärker und anders als erwartet.
Hautreizungen mit Jucken und Schmerzen, Schrunden und Bläschen lassen sich mit schonender Haarpflege aus natürlichen Substanzen vermeiden. Eine Kopfhautmassage mit Zitronensaft nach der Wäsche reguliert die Talgproduktion und wirkt raschem Nachfetten der Haare entgegen, eine Pflegekur mit Sesamöl verhindert starkes Austrocknen des Haars.
Auch Eisenmangel kann zuweilen zu Kopfhautjucken führen – der Tatbestand lässt sich mit einem Blutbild abklären, der Arzt verschreibt dann ein geeignetes Präparat, das den Mangel ausgleicht und die Beschwerden beseitigt.
Während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren können extremer Haarausfall oder anhaltendes Kopfhaut-Jucken Hinweise auf eine Schilddrüsenerkrankung sein. Auch hier kann ein Blutbild Aufschluss über den Status und eine effektive Behandlung geben.
aktualisiert am 09.01.2019