Beim TFCC (dt. Triangulärer fibrokartilaginärer Komplex oder engl. Triangular fibrocartilage complex) handelt es sich um eine sogenannte Zwischengelenkscheibe am Handgelenk. Diese ist dreieckig geformt und besteht aus Knorpelgewebe. Sie verbindet die Enden von Elle und Speiche sowohl miteinander als auch mit dem Handwurzelknochen. Vergleichbar ist ihre Funktion in etwa mit der des Meniskus. Das Knorpelgewebe des TFCC kann unter anderem durch Stürze verletzt werden. Schmerzen treten dann besonders bei einer Drehbewegung der Hand auf. Der Mediziner spricht von einer TFCC-Läsion. Die Verletzung wird auch Diskusschaden genannt.
Die Beschwerden, die im Rahmen einer TFCC-Läsion auftreten, beginnen oft in Etappen und entwickeln sich allmählich. Sie treten auf der Kleinfingerseite des Handgelenks auf, häufig nach einer Radiusfraktur. Das Gelenk ist geschwollen, und es besteht ein sogenannter Druckschmerz, der sich bei einer Drehbewegung (zum Beispiel beim Auswringen eines Lappens oder beim Öffnen einer Flasche) verstärken kann. Nicht immer ist eine Fraktur schuld an der Läsion, auch Abnutzungserscheinungen können zu diesem Krankheitsbild führen. Der Schmerz kann plötzlich messerstichartig auftreten, aber auch ein Dauerschmerz ist nicht selten.
Ist der Discus articularis ulnocarpalis abgerissen, kann es sein, dass die Elle sich verschieben lässt. Auch dies ist sehr schmerzhaft. Der Discus articularis ulnocarpalis ist ein Gelenkkörper aus Knorpel und straffem, parallelfasrigem Bindegewebe. Er liegt außen an der Elle in Höhe des Handwurzelknochens.
Von der TFCC-Läsion sind häufig Sportler, insbesondere Basketball- und Fußballspieler betroffen.
Zunächst wird der behandelnde Arzt mit dem betroffenen Patienten ein Anamnesegespräch führen. Danach erfolgt die sogenannte klinische Diagnostik. Für Patienten, die an einer TFCC-Läsion leiden, sind Drehbewegungen des Unterarms gegen Widerstand häufig sehr schmerzhaft. Das heißt, der Arzt nimmt die Hand des Patienten dreht das Handgelenk gegen den Wiederstand nach oben und nach unten, um zu prüfen, ob der Patient dabei Schmerzen verspürt.
Einen endgültigen Aufschluss gibt eine Röntgen- oder eine MRT- Aufnahme. In manchen Fällen wird die Diagnose auch – wie in vielen Kliniken und Arztpraxen – per Handgelenks-Arthrographie (Kontrastmittelaufnahme) abgeklärt und gleichzeitig therapiert.
Mittels dieses minimalinvasiven Eingriffs kann unter anderem ein abgerissener Diskus wieder an seiner Anheftungsstelle fixiert werden. Anschließend kommt der Arm für zirka sechs Wochen in eine Gipsschiene mit anschließender Physiotherapie. Ist die Verletzung schwerer, kann auch ein operativer Eingriff nötig werden.
Im weniger schweren Fall reicht aber eine konservative Therapie mit Kühlung, Medikamenten zur Schmerzstillung und Ruhigstellung der betroffenen Hand aus, wenn zum Beispiel der Diskus nur angerissen ist. Hier wird der Arm in den meisten Fällen 14 Tage ruhig gestellt.
aktualisiert am 27.09.2022