Vorbeugen lässt sich einem vorzeitigen Blasensprung kaum. Es gibt bekannte Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit eines vorzeitigen Blasensprungs erhöhen.
Eine vaginale Infektion mit B-Streptokokken kann manchmal zu einem vorzeitigen Blasensprung führen. Streptokokken der Gruppe B sind weit verbreitet und außerhalb der Schwangerschaft normalerweise harmlos. Etwa jede dritte Frau hat B-Streptokokken - manch eine ohne es zu wissen. Eine Streptokokken-Infektion in der Schwangerschaft ist nicht ungewöhnlich.
Schwangere können sich auf B-Streptokokken testen lassen. Am sinnvollsten ist ein Test in den letzten Wochen vor der Entbindung. Eine Schwangere, die positiv getestet wird, sollte sich nicht unnötig beunruhigen, die meisten Babys kommen gesund zur Welt. Ein vorzeitiger Blasensprung kommt zwar unter nachgewiesenen B-Streptokokken häufiger vor, der Blasensprung kann aber auch ganz normal verlaufen. B-Streptokokken werden in den Mutterpass eingetragen und während der Geburt werden der Mutter Antibiotika verabreicht, um eine Übertragung auf das Kind zu verhindern.
Auch kann eine erbliche Veranlagung zu einem vorzeitigen Blasensprung bestehen. Vorangegangene Fehlgeburten oder eine Ausschabung können das Risiko ebenso erhöhen. Rein biologisch gibt es Unterschiede in der Stärke der Fruchtblase. Ist die Membran dünner, kann sie leichter reißen oder platzen. Bei Mehrlingsgeburten kommt es häufiger zu einem vorzeitigen Blasensprung. Zu viel Fruchtwasser kann ein vorzeitiges Platzen der Fruchtblase ebenso begünstigen wie eine vorzeitige Öffnung des Muttermunds (Zervixinsuffizienz).
Es wird beobachtet, dass Frauen, die bereits einmal einen vorzeitigen Blasensprung hatten, bei der nächsten Schwangerschaft dazu neigen, dass die Fruchtblase erneut zu früh platzt.
All diesen Risikofaktoren lässt sich kaum entgegenwirken. Wichtig ist, dass die Schwangere sich nicht beunruhigt. Selbst wenn es gegen Ende der Schwangerschaft zu einem vorzeitigen Blasensprung kommen sollte, ist die Komplikationsrate gering. Bei Bedenken oder bei dem Verdacht, dass Fruchtwasser abgeht, sollte die Schwangere den Arzt oder ihre Hebamme konsultieren. Mithilfe eines Tests kann dann festgestellt werden, ob Fruchtwasser abgeht, oder ob es sich, wie häufig der Fall, um Urin oder Ausfluss handelt.
Wenn sich einem Blasensprung auch nicht wirklich vorbeugen lässt, so tragen eine gesunde Lebensweise und der konsequente Verzicht auf Zigaretten und Alkohol in jedem Fall dazu bei, dass eine Schwangerschaft problemlos verläuft.
aktualisiert am 08.07.2016