Adnexitis (Eileiter- und Eierstockentzündung)

Lesezeit: 5 Min.

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Unter einer Adnexitis wird eine Entzündung des Eileiters und infolgedessen auch des Eierstocks verstanden. Meist handelt es sich um eine Infektion, bei der die Keime über die Scheide und die Gebärmutter in den Eileiter gelangen.
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Die auslösenden Erreger gelangen oft durch Geschlechtsverkehr in die Vagina oder Gebärmutter. Zunächst kommt es zu einer Scheidenentzündung, die weiter aufsteigt und so zur Adnexitis wird.
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Am häufigsten kommt es während und nach der Menstruation zur Infektion, da der Muttermund zu dieser Zeit geöffnet ist und Erreger leichter eindringen können. Oft sind die Betroffenen zwischen 15 und 25 Jahre alt.
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Operative Eingriffe im Bauchraum oder gynäkologische Eingriffe wie eine Kürettage können die Entstehung der Eileiter- und Eierstockentzündung fördern. Auch Fehlgeburten und das Verwenden einer Spirale zur Verhütung begünstigt das Auftreten der Entzündung.
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In den meisten Fällen wird die Infektion durch Bakterien wie zum Beispiel Staphylokokken, Darmbakterien, Anaerober oder Chlamydien ausgelöst. Eher selten sind Viren die Verursacher einer Adnexitis.
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Eine Adnexitis zeigt sich durch akut auftretende Unterleibsschmerzen, die einseitig oder beidseitig auftreten können. Zudem kommt es zu Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs. Typisch ist ein Auftreten der Schmerzen nach der Regelblutung.
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Weiterhin treten Symptome wie Fieber, Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen auf. Bei einer länger verlaufenden Chlamydien-Infektion stehen die Schmerzen weniger im Vordergrund. Unbehandelt kann eine Adnexitis schwere Folgen haben und bis zur Unfruchtbarkeit führen.
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Beim Arzt erfolgt nach dem Untersuchungsgespräch eine gynäkologische Untersuchung. Im Zuge einer Ultraschalluntersuchung des Bauches erscheint der Eileiter oftmals aufgetrieben. Im Blutbefund sind erhöhte Entzündungswerte nachweisbar.
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Die Patienten müssen Bettruhe einhalten und werden mit passenden Antibiotika therapiert. Ist eine Spirale in der Gebärmutter die Ursache der Entzündung, dann wird diese entfernt. Zusätzlich können Schmerzmedikamente verabreicht werden. Zusätzlich zu der medikamentösen Therapie sollte die Patientin viel Tee oder Wasser trinken.
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Führen die Antibiotika zu keiner Besserung, kommt eine Operation in Frage. Eine Bauchspiegelung wird minimalinvasiv, also laparoskopisch, durchgeführt. Die Eiterbereiche werden auf diesem Weg ausgeräumt oder ausgeleitet und der Bauch wird mit einer keimtötenden Lösung gespült.
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Die Schleimhäute der Vagina sind besonders sensibel. Schnell kommt es zu Infektionen und zu Veränderungen des pH-Wertes. Daher sollte der Intimhygiene besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das Verwenden von Kondomen schützt nicht nur vor Schwangerschaft, viel wichtiger ist der Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen.

aktualisiert am 20.01.2023

Autoren
V. Kittlas Volker Kittlas
Lektor, Arzt, Medizinredakteur
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