Eigentlich will ich mich gar nicht mehr mit dem Thema auseinandersetzen weil ich”Mehr“Hallo liebe Leute,
Eigentlich will ich mich gar nicht mehr mit dem Thema auseinandersetzen weil ich so froh bin dass es endlich vorbei bin, aber wenn man sieht wie sehr der Scheiß momentan grassiert ist es ja fast meine Pflicht.
Nach 10 Behandlungen und einem halben Jahr psychischem Wahnsinn bin ich den Dreck endlich los. Ich machs kurz:
1.) Viele Ärzte sind ahnungslos, offizielle Informationen sind veraltet
Einer der Hauptgründe, warum ich den Scheiß solange hatte war, weil die Ärzte Fehldiagnosen gestellt haben oder alte Informationen hatten. Ich bin sauer, verstehe aber gleichermaßen das Problem. Tut euch einen Gefallen und hinterfragt, was die sagen. Ich hab mir das ganze über viel Recherche und schmerzhafte Erfahrung (und schließlich einen kompetenten Arzt) angeeignet. Die Gesundheitsministerien sind mittlerweile weiter, aber die Info oder eine neue Leitlinie ist noch nicht bei den meisten Dermatologen angekommen.
Hier die Fakten/Tipps:
1.) Ivermectin und Permethrin gleichzeitig, 2x
Das ist das wichtigste. Es gibt sau viele Resistenzen für Permethrin, wie euch viele Ärzte bestätigen werden. Die Standardbehandlung hilft bei weniger als 30% noch. Die richtige Behandlung, wie sie mittlerweile auch das Gesundheitsministerium empfiehlt (laut befreundeter Ärztin) ist: Gleichzeitig Permethrin und Scabioral. 7 Tage warten. Dann nochmal.
Es ist unfassbar wichtig, dass ihr das macht, sonst kriegt ihr den Mist nicht los. 2 Behandlungen mit beiden Medikamenten, im Abstand von einer Woche. Besteht einfach drauf wenn eurer Dermatologe skeptisch ist. Alle anderen 10 Behandlungen haben NICHTS geholfen, b.z.w. immer wieder zu einer Recurrence geführt.
2.) Reinfestation durch die Umgebung ist SEHR real
Reinfestation durch die Umgebung/Wohnung ist sehr real. Spart euch den Irrsinn und die Panik und versucht, die "infestierten" Räume, idealerweise Wohnung, einfach wirklich zu meiden. Ärzte spielen das immer so runter, aber ich kenne viele Leute, die durch Sofas infiziert worden sind. Was bei mir letztlich geholfen hat - drastisch, ja, aber nach 6 Monaten war ich bereit dazu, war folgendes:
- 3 Tage vor der Behandlung Wäsche für 4 Tage waschen und alles was man so braucht und in einen Plastiksack irgendwo hinstellen wo man für die Zeit nicht mehr rangeht - 3 Tage später Wohnung extrem sauber machen und dann Behandlung mit Ivermectin und Permethrin - Am nächsten Tag duschen (so wenig wie möglich berühren), die "sicheren" Klamotten anziehen, und die nächsten 3-4 Tage nur noch in einem sicheren Zimmer verbringen oder besser noch einer neuen Wohnung. Klar ist das Risiko nach einer guten Reinigung sich anzustecken minimal, aber glaubt mir, ihr tut euch einen Gefallen wenn ihr es einfach kategorisch ausschließen könnt.
3.) Juckreiz nach der Behandlung ist normal
Am wahnsinnigsten macht einen die Zeit nach der Behandlung. Juckreiz ist normal, auch noch 6 Wochen danach, in erster Linie weil die Haut verdammt gereizt ist. Kleine Pünktchen auch, solange es keine neuen Milbengänge sind. Duscht euch einfach einmal täglich warm und cremt euch danach mit Eucerin Urea 5% ein, das hilft Wunder. Nach 2-3 Monaten normalisiert sich dann alles.
4.) Meidet Risikostätten
Hier würden mir vielleicht viele Hypochondrie unterstellen, aber nach den Alptraumgeschichten die ich sowohl von Ärzten als auch Mitleidenden gehört habe gehe ich zumindest bis die Krätze wieder eingedämmt ist (was durch den Flüchtlingszuwachs noch eine Weile dauern wird, und NEIN, damit will ich nicht sagen dass Flüchtlinge böse sind oder nicht reingelassen werden sollen, es ist einfach ein Fakt, wie dir jeder Dermatologe bestätigen können wird), einfach vorsichtig in öffentlichen Räumen sein. Ich vermeide Fitnesstudios, wo viel Hautkontakt mit Polsterflächen besteht und achte auch so einfach mehr drauf wo ich mich hinsetze. Swingerclubs oder so ein Kram (das betrifft die meisten hier wohl nicht) ist fast eine garantierte Ansteckung, also wirklich davon fernbleiben.
Das ist soweit alles. Ich bin froh diesen Alptraum endlich los zu sein, es hat mich nachhaltig geschädigt. Ich weiß, dass man den Ärzten keine Vorwürfe machen kann, aber ich fühle mich doch sehr im Stich gelassen von dem Gesundheitssystem, gerade, wenn ich dann diese la-la-la Artikel der Krankenkassen lese, die sich darüber ergießen wie harmlos Skabies doch ist, dass es easy weggeht, und dass es natürlich NICHT mit den Flüchtlingsschleppern zusammenhängt. Gerade letzterer Punkt treibt mich als Grün-Wähler zur Weißglut. Diese offensichtlichen Falschaussagen sind es einfach, die Leute nach rechts treiben, weil sie sich verarscht fühlen. In Flüchtlingsheimen grassiert der Mist, und zwar nicht weil die Flüchtlinge böse sind, sondern weil Skabies in Afrika einfach gewöhnlich ist und sich der Scheiß in Camps und Schleppern verbreitet wie noch was.
Ich wünsche jedem viel Erfolg. Ihr KRIEGT es weg, verzweifelt einfach nicht. Macht aber keine halbgaren Sachen und nehmt alles, was die Ärzte euch sagen, mit einem "grain of salt." Viele davon haben einfach veraltete Infos.”Weniger