Sie beschreiben hier eine tatsächlich schwierige Situation, die zwar zum Glück recht”Mehr“Hallo Claudia,
Sie beschreiben hier eine tatsächlich schwierige Situation, die zwar zum Glück recht selten, aber halt doch immer wieder mal vorkommen kann. Ich vermute, der Patient wurde auch bestrahlt, was die Wundheilung und einen erfolgreichen Fistelverschluss weiter erschweren. Des Weiteren erschwert natürlich auch die Engstelle der Speiseröhre bzw. des Rachens das Abschlucken von Speichel, sodass sich dieser einen anderen Weg (nämlich den durch den Hals nach außen) suchen muss.
Eine Patentlösung, die das Problem sicher in den Griff bekommt, gibt es leider nicht. Vieles, was Sie von den Kollegen, die die Behandlung durchführen, berichtet haben, hört sich absolut sinnvoll an. Mit einer epithetischen Fistelversorgung selbst (also mit den Silikonplatten) habe ich jedoch KEINE guten Erfahrungen gemacht. Meist findet der Speichel irgend einen Weg daran vorbei. Außerdem ist man dann für längere Zeit an einen derartigen Fremdkörper gebunden.
Tipps von außen, ohne genaue Kenntnis der Histologie, des Tumorstadiums, der bisherigen Therapie, des Lokalbefundes etc., sind in so einer komplexen Situation schwer seriös möglich. Was möglicherweise dennoch ein Tipp wäre, der die Situation verbessern könnte, wäre die Ausschaltung der großen Speicheldrüsen mittels Botox. Hierdurch könnten „trockene Verhältnisse“ erzielt werden und die Fistel hat Zeit zu heilen. Hierbei ist dann eine konsequente Wundbehandlung mit regelmäßigen Verbandswecheseln, dem regelmäßigen „Anfrischen“ etc. unumgänglich. Sprechen Sie nochmals mit den behandelnden Ärzten, geben Sie nicht auf, die allermeisten Fisten – auch wenn sie zum Teil sehr, sehr lange offen waren, lassen sich wieder verschließen.
Gute Besserung und viel Erfolg! Ihr Dr. Kastl”Weniger