Nierensteine sind ein häufiges Leiden und nicht umsonst von vielen Menschen gefürchtet. Sie können innerhalb kürzester Zeit extreme Schmerzen und Krämpfe hervorrufen. Daher ist insbesondere bei großen Nierensteinen, die sich im Harnweg festsetzen, der Gang zum Arzt unumgänglich. Damit werden weitere Folgeschäden wie ein Harnstau oder Nierenversagen vermieden. Handelt es sich um einen kleinen Nierenstein, der nur leichte Symptome hervorruft, kann jedoch mit einigen Hausmitteln der Abgang des Nierensteines erleichtert werden. Auch vorbeugend lässt sich einiges beachten.
Die Entstehung von Nierensteinen kann verschiedenste Ursachen haben. Meist ist jedoch eine erhöhte Konzentration bestimmter Stoffe wie Calcium oder Oxalat im Urin dafür verantwortlich, dass sich kleine harte Kristalle bilden. Das geschieht insbesondere durch bestehenden Flüssigkeitsmangel. Wer immer wieder unter Nierensteinen leidet oder wen ein kleiner Nierenstein plagt, sollte reichlich Wasser trinken, um die Konzentration im Urin zu verdünnen und die Harnwege durchzuspülen. Empfohlen werden bei bestehenden Steinen bis zu 4 Liter täglich und ansonsten zur Vorbeugung wenigstens 1,5 Liter täglich.
Generell sollte bei Beschwerden immer ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird feststellen, ob die Möglichkeit besteht, dass der Nierenstein von alleine abgeht. Um diesen Vorgang zu erleichtern, können Patienten zu Hause folgendes tun:
Die Ernährung hat erheblichen Einfluss auf die Bildung von Nierensteinen. Unter anderem kann Calcium, das sich im Harn sammelt, bei Flüssigkeitsmangel zur Bildung von Calciumsteinen führen. Eine calciumarme Ernährung ist hier aber nicht notwendig, da diese wiederum dafür sorgt, dass viel Oxalat im Urin angelangt und dort ebenfalls für die Bildung von Nierensteinen sorgt. Lediglich zusätzliche Calcium-Präparate sollten vermieden werden. Folgende Lebensmittel enthalten viel Oxalat und die übermäßige Aufnahme sollte daher reduziert werden:
Zudem empfiehlt es sich, folgende Punkte zur Vorbeugung der Entstehung von Nierensteinen zu beachten:
Stattdessen bietet sich eine nicht zu calciumarme und zugleich magnesiumreiche Ernährung an, damit keine weiteren Nierensteine gebildet werden und sich bestehende Nierensteine nicht vergrößern. Daher ist es besser, auf folgende Lebensmittel zurückzugreifen:
Laut einigen Studien soll Cranberrysaft sehr gut bei Nierensteinen sein, da hier der Calciumgehalt im Urin reduziert wird. Zitronensaft oder Orangensaft erhöhen den Citratgehalt im Urin, was der Bildung von Kristallen durch Calcium entgegenwirkt. Wahlweise kann auch eine Mischung aus Zitronensaft und Olivenöl hergestellt werden. Während die Zitronen das Calcium in bestehenden Nierensteinen abbauen, hilft das Olivenöl dabei, die Trümmerstücke auszuscheiden. Auch Apfelessig ist sehr beliebt unter den Hausmitteln, um Nierensteine zu bekämpfen. Durch den Apfelessig wird die Nierentätigkeit angeregt, was wiederum die Ausspülung der Steine begünstigt. Hierzu sollten mehrmals am Tag etwa zwei Löffel des Essigs mit Wasser vermischt und getrunken werden. Ebenfalls geeignet zur Behandlung von Nierensteinen ist Brennnesseltee, der ähnlich wie der Apfelessig wirkt.
Ein weiteres Getränk, das die Flüssigkeitsausscheidung steigert, ist Selleriesaft. Dieser ist zudem dafür bekannt, dass er den Schmerzen und Krämpfen entgegenwirkt.
Eine Vielzahl von pflanzlichen Mitteln kann bei Nierensteinen oder zu dessen Vorbeugung helfen.
Basilikum wirkt nicht nur schmerzlindernd, die Pflanze ist auch dafür bekannt, dass Verkrampfungen gelöst werden und die Ausscheidung von Nierensteinen erleichtert. Ebenfalls kommen gerne Wassermelonensamen beim Kampf gegen Nierensteine zum Einsatz. Diese sorgen für mehr Urinproduktion und helfen bei der Spülung der Harnwege. Die Samen sollten nicht im Ganzen gegessen werden, zerstoßen lassen sie sich aber einfach unter Getränke mischen. Auch Rettich geht den Nierensteinen an den Kragen, ebenso wirkt sich Petersilie positiv auf die Ausscheidung von Nierensteinen aus. Auch weitere naturheilkundliche Mittel wie Schachtelhalm-Präparate oder Löwenzahn-Tee können helfen.
Nierensteine entstehen nicht nur durch Flüssigkeitsmangel oder ungünstige Ernährung, auch fehlende Bewegung kann die Bildung der Steine fördern. Daher ist es neben gesunder Ernährung sehr wichtig, für ausreichend Bewegung zu sorgen, damit sich keine Kristalle bilden können. Auch bei bestehenden Nierensteinen ist Bewegung sehr wichtig. Oftmals schonen sich Patienten schmerzbedingt. Dabei kann Bewegung helfen, dass die Nierensteine schneller durch die Harnwege gelangen. Hierfür eignet sich leichtes Auf-und Abhüpfen, auch Treppensteigen kann den Abgang der Steine fördern. Wer sich unter Beschwerden nicht dazu in der Lage fühlt, diese Bewegungen durchzuführen, sollte den Körper allerdings nicht zwingen.
Bei Schmerzen und Krämpfen kann es auch hilfreich sein, eine Wärmflasche auf den Bauch zu legen. Das Wärmen bringt vielen Betroffenen mit Nierenkoliken eine Linderung der Symptome.
aktualisiert am 31.05.2022