Gerade wenn ein komplizierter Bruch des Wadenbeins vorlag, kann es sein, dass die Bruchstücke mittels Schrauben, Marknägeln oder Platten fixiert wurden. Diese auch als Implantate bezeichneten Materialien helfen dem Knochen, in der richtigen Position wieder zusammenzuwachsen (Osteosynthese). In den meisten Fällen muss das Schraubenmaterial später entfernt werden, da es auf langfristige Sicht gesundheitliche Risiken in sich birgt.
Ob und wann die Entfernung des verwendeten Materials erfolgt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: so kurz wie möglich, so lange wie nötig. Bei Kindern muss das Stabilisierungsmaterial in jedem Fall entfernt werden, da sich bei ihnen die Knochen im Wachstum befinden. Gerade dann, wenn sich die Fixierung des Knochens auf einer Wachstumsfuge befindet, muss sie wieder herausgenommen werden, um das Wachsen nicht einzuschränken.
In der Regel werden Schrauben und Nägel nach ein bis zwei Jahren entfernt. Hier kommt es ganz auf die Lage des Materials an. In jedem Fall muss der Knochen wieder richtig zusammengewachsen sein. Liegt die Schraube oder Platte an einer gefährdeten Stelle, sollte das Material dort belassen werden. In bestimmten Fällen ist es auch gar nicht nötig, dass die Schrauben oder Platten entfernt werden.
In jedem Fall muss ein Eingriff erfolgen, wenn am Nagel oder der Platte ein Fremdkörpergefühl entsteht oder der Fall eintritt, dass die Metallimplantate beginnen, durch die Haut zu wachsen. Auch wenn die Beweglichkeit des Fußes eingeschränkt ist, sollten die Implantate zeitnah wieder entnommen werden. Es muss sofort gehandelt werden, wenn eine Infektion mit Keimen droht oder das Material sich gelockert hat. Hier ist eine Operation zur Entnahme ratsam.
Der Eingriff zur Entfernung des Osteosynthese-Materials erfolgt in der Regel ambulant. Die Entfernung kann aber auch - je nach Konstitution des Patienten - stationär unter
Vollnarkose durchgeführt werden. Die Haut wird im Bereich der alten Narbe aufgeschnitten, und die Schrauben oder Platten werden Stück für Stück entfernt. Danach wird der Schnitt wieder verschlossen und ein Verband wird angelegt. Im Normalfall ist dieser Eingriff nicht so umfangreich wie der erste und dauert je nach Lage 30 bis 60 Minuten.
Werden die Metallimplantate aufgrund ihrer Lage nicht entfernt, kann der Fall eintreten, dass es Probleme bei Sicherheitskontrollen vor Beginn einer Flugreise gibt. Sollten entsprechende Pläne vorliegen, kann der Patient sich von seinem Arzt ein Attest ausstellen lassen.