Blepharitis (Lidrandentzündung)

Lesezeit: 4 Min.

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Eine Lidrandentzündung wird in der Medizin als Blepharitis bezeichnet. Die Entzündung des Augenlids tritt meist an beiden Augen auf, oft ist die Behandlung langwierig.
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Unterschiedliche Faktoren können eine Lidentzündung begünstigen. Oft spielen mehrere Einflüsse gleichzeitig mit. Ein schlechter Hautzustand, insbesondere fettige Haut mit vermehrter Talgbildung, begünstigen das Auftreten einer Lidrandentzündung. Auch eine zu geringe Talgbildung kann die Haut spröde machen und Infektionen begünstigen.
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Umwelteinflüsse wie Staub und Rauch, Hitze, sowie starke Kälte können auf die Entstehung einer Lidentzündung Einfluss nehmen. Auch trockene Luft, wie durch das Heizen im Winter oder durch das Verwenden einer Klimaanlage, können zur Entzündung führen.
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Manchmal lösen auch Bakterien die Entzündung aus. Typische Erreger sind Staphylokokken. Diese Bakterien kommen natürlich auf der Haut vor und sondern Stoffe ab, die das Lid reizen und so zur Entzündung führen.
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Auch Viren wie Herpes oder andere Hautkrankheiten können die Entzündung auslösen. Manchmal sind Parasiten wie Läuse oder Milben die Ursache. Augenmilben hinterlassen kleine Ablagerungen am Wimpernkranz.
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Es kann nur ein Auge oder beide Augen von der Entzündung betroffen sein. Oft handelt es sich um ein chronisches Krankheitsgeschehen. Zusätzlich zur Blepharitis besteht meist eine Bindehautentzündung.
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Die Lidrandentzündung geht meist mit Jucken und Augenbrennen einher. Die Lidränder sind nach dem Aufwachen verklebt und verkrustet. In einigen Fällen fallen die Wimpern aus und wachsen nicht mehr nach.
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Neben einer Bindehautentzündung kann die Blepharitis zu Hagelkörnern und Gerstenkörnern führen. Das Augenlid zeigt sich in der Regel geschwollen und gerötet.
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Der Arzt betrachtet die Veränderung des Auges mit einer Spaltlampe oder einer anderen Vergrößerung. Die Entzündung wird meist schon durch den Anblick erkannt. Bei Verdacht auf eine Infektion wird ein Abstrich entnommen. Des Weiteren führt der Arzt einen Sehtest durch und überprüft die Funktionalität des Auges.
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Die Therapie dauert meist einige Wochen an. Die Lider müssen immer wieder sorgfältig mit warmen Wasser gereinigt werden. Mit Olivenöl oder anderen natürlichen Ölen können Krusten vorsichtig entfernt werden. Benutzte Wattestäbchen, Kosmetiktücher oder Wattepads dürfen nur einmalig am selben Auge verwendet werden.
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Starke Krusten werden mit feuchtwarmen Umschlägen aufgeweicht und entfernt. Mit den Fingern können die Lidränder sanft ausgestrichen und massiert werden. Auf die tägliche Lidrandhygiene sollten Betroffene großen Wert legen.
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Bei Infektionen durch Erreger werden antibiotische Salben oder Augentropfen verschrieben. Jucken die Augen besonders stark können kortisonhaltige Präparate Linderung verschaffen. Milben werden mit speziellen Gemischen, die Pilocarpin-Öl enthalten, abgetötet.
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Bei Erkrankungen an den Augen sollte auf eine zusätzliche Reizung verzichtet werden. Träger von Kontaktlinsen wird angeraten, in dieser Zeit auf Brillen zurückzugreifen. Auch auf dekorative Kosmetik wie Mascara oder Eyeliner sollten Betroffene lieber verzichten.
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Eine akute Blepharitis lässt sich in einigen Tagen bis Wochen gut therapieren. Chronische Formen bedürfen oft einer langen und sorgfältigen Therapie. Um die Entzündung zu beseitigen, müssen die Betroffenen besonders konsequent beim Durchführen der Therapiemaßnahmen sein.

aktualisiert am 22.12.2023

Autoren
V. Kittlas Volker Kittlas
Lektor, Arzt, Medizinredakteur
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