Über die Verengung des Wirbelkanals (spinale Stenose) gibt es noch keine Studien, die einwandfrei belegen, dass sie eine Alterskrankheit ist. Dennoch ist sie als Verschleißerkrankung im Alterungsprozess anzusehen und zählt zu den degenerativen Veränderungen in der Wirbelsäule. Die Spinalkanalstenose tritt häufig erst im Alter jenseits von 60 Jahren auf. Sie kommt selten auch in jüngeren Jahren vor. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine Verengung des Kanals in der Wirbelsäule, in dem sich das Rückenmark befindet. Weil nicht genügend Raum zur Verfügung steht, kann es durch den Druck auf das Rückenmark, auf die Nerven und die Blutgefäße zu starken Rückenschmerzen kommen. Unter Umständen sind bleibende Nervenschädigungen eine Folge.
Wer sich mit dem Krankheitsbild beschäftigt, dem stellt sich die Frage, ob man ihr durch eine entsprechende Verhaltensweise schon in frühen Jahren vorbeugen kann. Eine unmittelbare Vorbeugung der Spinalkanalstenose ist so nicht möglich, jedoch kann auf indirektem Wege einiges dafür getan werden, die Erkrankung zu verhindern. Der Verschleiß in der Wirbelsäule kann reduziert werden, aus dem sich eine Spinalstenose entwickeln kann. Rückengerechtes Verhalten ist eine Möglichkeit, nicht nur für die Wirbelkanalstenose Vorsorge zu betreiben, sondern auch andere Beeinträchtigungen einzudämmen, die ihre Ursache in der Wirbelsäule und anderen Anteilen des Bewegungssystems haben.
Rückengerechtes Verhalten, also zum Beispiel schweres Heben bei gekrümmten Rücken zu vermeiden, entlastet die Wirbelsäule. Die Wirbelsäule stellt ein wahres Wunderwerk im Körper dar, sie ist extrem flexibel und trotzdem stabil. Wird sie allerdings ständig belastet, kann das auf Dauer für Schmerzen und Schäden am Bewegungsapparat sorgen. Bei den Bewegungsabläufen kann durch rückengerechtes Verhalten der Druck auf die Wirbelsäule erheblich reduziert werden.
Wer regelmäßig eine angemessene körperliche Tätigkeit ausübt, stärkt die Rücken- und Bauchmuskulatur und entlastet die Wirbelsäule. Sportarten wie Radfahren, Nordic Walking, Joggen, Rudern oder Schwimmen sowie regelmäßige Gymnastikübungen sind gute Möglichkeiten, die Muskulatur zu stärken und den Stützapparat zu entlasten. Das trägt auch zum allgemeinen Wohlbefinden bei und beugt nicht nur der Spinalkanalverengung, sondern auch anderen Erkrankungen vor. Bereits ein täglicher Haltungswechsel zwischen Sitzen, Stehen und Gehen trägt zur Stärkung der Rückenmuskulatur bei.
Des Weiteren werden mit den sportlichen Übungen die Beschwerden gemindert, wenn bereits eine spinale Stenose vorliegt. Hier gilt beispielsweise Fahrradfahren als vorteilhaft, weil ein Vorbeugen des Rumpfes die Beschwerden reduziert.
Ein Thema, das nicht unberücksichtigt gelassen werden sollte, ist ein zu hohes Körpergewicht, das der Bewegungsapparat zu tragen hat. Die durch das eigene Gewicht erzeugte Last trägt verstärkt dazu bei, dass sich die Wirbelgelenke ineinander schieben, auf die Nerven drücken und so Spinalkanalstenosen begünstigen. Insofern ist es bei Übergewicht anzuraten, die Körpermasse zu reduzieren. Für Menschen mit zu hohem Gewicht bedeutet das, weniger Fett und Kohlenhydrate zu essen, dafür Obst und Gemüse und eiweißreiche Lebensmittel, die der Körper auch besser verarbeiten kann. Leichte sportliche Betätigung hilft bei der Gewichtsabnahme.
Das Wohlbefinden im Wirbelsäulenbereich lässt sich mit einer Reihe weiterer Maßnahmen steigern. Wohltuend sind beispielsweise Massagen oder eine Behandlung mit Wärme. Jeder kann daran arbeiten, seine Körperhaltung zu verbessern. Dazu tragen auch Hilfsmittel wie ein ergonomisch geformter Bürostuhl oder auch ein Stehpult sowie eine rückengerechte Matratze bei.
Eine bessere und gesündere Lebensweise zu pflegen, sich besser und fitter zu fühlen, hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Psyche, sondern wirkt auch vorbeugend für viele Erkrankungen oder dämmt die Beschwerden ab wie bei einer bereits eingetretenen spinalen Stenose. Diese Maßnahmen und Verhaltensweisen gehören dazu:
Diese Tipps sind als Grundregeln für eine Vorbeugung zu verstehen und sorgen, wenn sie konsequent umgesetzt werden, auch für eine bessere Lebensqualität.
aktualisiert am 27.03.2023