Keuchhusten - Pertussis

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Eine Keuchhusten-Infektion verläuft in drei Stadien

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Der Keuchhusten wird in der medizinischen Fachsprache als Pertussis bezeichnet. Es handelt sich um eine ansteckende akute Infektion der oberen Atemwege.
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Ausgelöst wird der Keuchhusten durch das Bakterium Bordetella pertussis, der sich auf den Schleimhäuten festsetzt und Toxine freilässt. Es handelt sich um eine sogenannte Tröpfcheninfektion, die durch feine Tröpfchen beim Niesen und Sprechen in die Atemwege gelangt.
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Die Inkubationszeit bei Keuchhusten beträgt zwischen ein und zwei Wochen. Die Krankheit verläuft in Stadien, zunächst treten Erkältungssymptome wie Husten, Niesen, Halsschmerzen und eine laufende Nase auf.
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Im zweiten, dem sogenannten Anfallstadium, kommt es zu starken krampfartigen Hustenanfällen, die mit Atemnot einhergehen können. Der Hustenanfall kann Minuten lang andauern und bis zu 50 mal am Tag auftreten. Dieses Stadium kann bis zu sechs Wochen andauern.
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In der Erholungsphase werden die Hustenanfälle allmählich weniger und schwächer. Dieses Stadium kann bis zu zehn Wochen andauern. Die Erkrankten fühlen sich allmählich wieder fit.
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Säuglinge zeigen meist keine typischen Symptome, die Hustenanfälle sind weniger stark ausgeprägt. Das Gesicht des Kindes ist oft gerötet und die Atmung macht piepsende Geräusche. Durch die Atemnot kann sich die Haut bläulich verfärben.
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Ein Keuchhusten kann zu Komplikationen wie einer Lungenentzündung, Mittelohrentzündung oder einer Hirnhautentzündung führen.
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Der Erreger kann mit einigen Labortests diagnostiziert werden. So wird ein Abstrich aus dem Rachenraum entnommen, um eine Bakterienkultur heranzuzüchten. Des Weiteren kann das Blutserum des Betroffenen auf Antikörper gegen den Keim untersucht werden. Keuchhusten ist eine meldepflichtige Krankheit.
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Der Keuchhusten kann meist zu Hause behandelt werden, lediglich sehr schwere Verläufe und Säuglinge müssen in der Klinik aufgenommen werden. Kinder und Erwachsene sollten sich zunächst ausruhen und viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Es empfiehlt sich, auch über die Nahrung vermehrt Flüssigkeit aufzunehmen.
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Auch die Umgebung sollte angepasst werden. Es gilt, trockene Luft zu vermeiden. Das Aufstellen von Luftbefeuchtern, Aufhängen nasser Tücher und regelmäßiges Stoßlüften verbessern das Raumklima.
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Die Gabe von Antibiotika kann vor oder in den ersten ein bis zwei Wochen nach dem Hustenbeginn sinnvoll sein - auch, um die Infektionskette zu unterbrechen, damit es zu keiner Lungen- oder Mittelohrentzündung kommt.
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Hustensaft hilft nur wenig bei den Symptomen eines Keuchhustens. Eher können schleimlösende Medikamente sinnvoll sein. Das Inhalieren mit Meersalz kann die Beschwerden lindern.
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Die beste Prävention gegen einen Keuchhusten ist die Impfung. Schon ab dem zweiten Lebensmonat wird ein Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis verabreicht. Aufgefrischt wird die Impfung im Alter zwischen 5 und 6, sowie zwischen 9 und 17 Jahren. Weitere Auffrischungen erfolgen nicht mit einem Kombinationsimpfstoff.
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Frauen mit Kinderwunsch sollten sich gegen Keuchhusten impfen lassen. Ihr Arzt berät sie gerne bei Auffrischungen und Impflücken. Derzeit wird von einem Schutz von 10 Jahren ausgegangen.
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Eine Erkrankung mit Keuchhusten kann sich über Wochen bis Monate hinziehen. Entgegen früherer Meinungen führt eine durchgemachte Krankheit nicht zur lebenslangen Immunität, jedoch zu einer länger andauernden Immunität.

Letzte Aktualisierung am 15.03.2020.

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