Nasenbluten

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Meist lässt sich Nasenbluten gut stoppen

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Nasenbluten ist ein Symptom, das meist unerwartet und plötzlich auftritt. Der medizinische Fachbegriff lautet Epistaxis. In den meisten Fällen ist die Blutung ungefährlich und hält nur kurz an.
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Die Nase ist im Inneren mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die von vielen feinen Blutgefäßen durchzogen ist. Nasenhaare erfüllen eine wichtige Filterfunktion, sie schützen vor dem Eindringen von Erregern und Staub. Die Gefäße der vorderen Nasenschleimhaut sind besonders verletzungsempfindlich, oft kommt es schon durch geringe Einflüsse zu Nasenbluten.
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Geringe Einflüsse können zum Beispiel heftiges Schnäuzen, Nasenbohren oder Anstrengung sein. Insbesondere bei einer geschädigten Nasenschleimhaut oder trockenen Schleimhäuten kommt es öfter zu einer blutenden Nase. Menschen mit einer schiefen Nasenscheidewand neigen häufiger zu Nasenbluten.
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Selbstverständlich können auch Gewalteinwirkungen zu einer blutenden Nase führen. Ein Sturz oder ein Schlag auf die Nase kann die knöchernen Strukturen brechen oder einfach nur zum Bluten der Nase führen. Typische Sportarten mit Nasenverletzungen sind Eishockey oder Boxen.
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Gerinnungshemmende Medikamente begünstigen das Auftreten von Nasenbluten. Auch Gerinnungsstörungen und Bluthochdruck, sowie hormonelle Störungen oder Infektionserkrankungen fördern die Entstehung von Nasenbluten.
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Die Symptome von Nasenbluten sind eindeutig. Das Blut tritt mehr oder weniger stark aus der Nase aus. Wird der Kopf nach hinten gelegt, fließt das Blut in den Rachen hinein. Eher selten kommt es zu einem so starken Blutverlust, dass die Betroffenen einen Schock oder eine Bewusstlosigkeit erleiden.
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Menschen mit immer wiederkehrenden Nasenbluten sollten sich einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt vorstellen. Der Arzt führt ein Gespräch und betrachtet die Nase genau. Manchmal ist eine Röntgenuntersuchung erforderlich, gegebenenfalls auch mit Kontrastmittel.
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Bei akutem Nasenbluten sollte der Oberkörper aufgerichtet und der Kopf nach vorne geneigt werden. Die Nasenflügel werden einige Minuten zugedrückt - durch den Druck auf die Gefäße legt sich das Fibrin schneller an die geschädigte Gefäßwand an und verschließt den Defekt. Ein kaltes Tuch oder ein Eisbeutel im Nacken lässt die Gefäße schneller zusammenziehen.
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Lang andauernde Blutungen, die nur schwer gestillt werden können, müssen oft vom HNO-Arzt verödet werden. Der Arzt macht das geschädigte Gefäß ausfindig und verödet dieses mit einem feinen elektronischen Instrument. Manchmal ist das Einlegen einer Tamponade sinnvoll.
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Eher selten muss der Blutverlust mit einer Transfusion ausgeglichen werden. Auch eine Operation erfolgt eher in Ausnahmefällen.
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Nasenbluten ist meistens eine eher harmlose Erscheinung. Gehäufte Blutungen sollten immer untersucht werden lassen. Grunderkrankungen, wie Bluthochdruck, müssen grundsätzlich behandelt werden.

aktualisiert am 16.11.2023

Autoren
V. Kittlas Volker Kittlas
Lektor, Arzt, Medizinredakteur
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