Klara54:“Liebe Vroni, das hast du absolut super geschildert. Ja, ich bin auch selber schuld, wenn ich immer m”Mehr“Liebe Vroni, das hast du absolut super geschildert. Ja, ich bin auch selber schuld, wenn ich immer meine, unentbehrlich zu sein und für jeden und alles zuständig zu sein. Wer weiss, wozu meine Krankheit gut war, schließlich war es Krebs. Und ich bin der festen Überzeugung, dass bei allen Krankheiten die Psyche eine riesige Rolle spielt. Ich weiss, in meinem Leben muss sich viel ändern und ich bin fleißig dabei. Habe mit Yoga angefangen, meditiere und nehme mir immer mehr Zeit für mich. Ich bin der festen Überzeugung, jetzt wo die Gebärmutter weg ist, sucht sich sonst der Krebs ein anderes Ziel. Das mit dem nein sagen schaffe ich auch schon, wenn es um Gefallen tun, Kinder hüten usw. geht. Da muss ich mich vor allem von meiner Tochter abgrenzen. Die hat schon öfter gesagt, hättest ja nein sagen können (sprich, selber schuld, wenn du es tust) und sie selber blockt grundsätzlich immer erst mal alles ab, bevor sie sich vielleicht mal erbarmt, was für einen zu tun. Im Moment habe ich eine Phase, in der ich richtig wütend bin, aber das ist gut, weil das gibt Engergie und mobilisiert. Vorher war ich immer nur ausgebrannt und leer und erschöpft, aber allmählich lugen immer öfter die Lebensgeister wieder um die Ecke. Es macht Spaß, zu sich selber nett zu sein. Jeden Tag nehme ich mir jetzt mindestens eine Stunde für mich selber. Und ich fange an, Forderungen zu stellen, meine Lieben einzuspannen beim Haushalt und allem. Ich habe mich schon so lange elend gefühlt, aber von selber ist niemand darauf gekommen, mich von sich aus zu unterstützen, mir mal was abzunehmen. Hättest ja was sagen können, heißt es dann. Und genau das tue ich jetzt. Liebe Kuss, deine Schwiegermutter ist aber auch wirklich ein Drachen! Da kann man nur den Kontakt so gering wie möglich halten und ansonsten ihr ins Gesicht lachen und denken, du blöde Ziege, du kannst mich mal. So einen Menschen darf man gar nicht ernst nehmen. Diese Art Mensch entzieht uns Energie ohne Ende und lohnt gar nicht, einen Gedanken an sie zu verschwenden. Ich habe eine Freundin, dachte ich zumindest, die hat sich auch als so ein Drachen geoutet. Das Zusammensein mit ihr läßt mich hinterher kraft- und saftlos zurück, sie gibt mir immer das Gefühl, klein, dumm und häßlich zu sein. Plötzlich ist mir bewusst geworden, dass sie es braucht, mich klein zu machen, damit sie selber sich toller fühlt. Erbärmlich! Irgendwie erinnert mich deine Schwiegermutter an sie. Liebe Hauschi, auch dir vielen lieben Dank für deine aufmunternden Worte. Als Einzelkind fühle ich mich eigentlich auch. Denn meine Schwester,wohnt in einer anderen Stadt, hat kein Auto und kümmert sich um nichts, außer meinen Eltern selber die Ohren voll zu knatschen. Aber fairerweise muss ich sagen, dass meine Eltern sehr dankbar für meine Hilfe sind und es mir auch ein Bedürfnis ist, mich zu kümmern. Verlangt haben sie eigentlich nie etwas.”Weniger