hape01:“Hallo Dohego, ich habe Deine Anfrage gerade gesehen und möchte daher antworten. Zu mir: Ich bin ein ”Mehr“Hallo Dohego, ich habe Deine Anfrage gerade gesehen und möchte daher antworten. Zu mir: Ich bin ein Ingenieur, der sich während des Studiums in der Mensa eine Lebensmittelvergiftung zugezogen hatte. Da die Symptome aus meiner Sicht nicht so dramatisch waren und ich am nächsten Tag eine wichtige Prüfung zum Vordiplom hatte, habe ich nicht krank feiern und mich mit Medikamenten vollstopfen wollen. Damit habe ich die Infektion anscheinend verschleppt und alle möglichen Folgeprobleme sollten sich einstellen. Das ging über Jahre und endete mit der Diagnose: "Sie haben MS! Da kann man nichts machen!". Genau diese Antwort, mit der ich immer wieder ins Leere laufen gelassen wurde, hat dazu geführt, dass ich angefangen habe zu Lernen. Das Beschaffen von Fakten zu meinem Gesundheitszustand und die Einsicht in Diagnosen, waren ein echter Hindernislauf! Die Lebensmittelvergiftung habe ich in 1982 gehabt. Nach wenigen Monaten stellten sich dann etliche Komplikationen ein, die nicht wirklich spaßig waren. Die eine war die Symptomatik einer Pseudoappendizitis, die man immer wieder wegverhandelt hatte. Diese begann kurz nach der Lebensmittelvergiftung und dauerte bis in den November 1996! Ich hatte häufiger nach Antibiotika gefragt, sie aber nicht bekommen! Was war 1996, dass die Pseudoappendizitis aufgehört hatte? Ich wollte für ca. 6Wochen eine Reise nach Afrika machen. Dafür muss man eine Malariaprophylaxe durchführen. Das ist normalerweise Resorchin. Da ich aber die Diagnose einer gesicherten MS hatte und stur darauf bestanden habe, die Reise durchzuführen, verschrieb mir meine Ärztin damals Doxycyclin 200mg als Malariaprophylaxe. Das war das Beste, was mir passieren konnte! Doxicyclin ist ein sehr gutes Antibiotikum, das auch innerhalb von Zellen eine gute Wirkstoffkonzentration erreichen kann, was Penizillin und viele andere Antibiotika nicht schaffen! Für die Behandlung von Yersinien ist dies aber wichtig, da diese Bakterien in Körpereigene Zellen eindringen und sich vor dem Immunsystem verstecken können. Die erste Einnahme hatte dann auch nach relativ kurzer Zeit einer Herxheimer-Reaktion ausgelöst. Da ist eine Reaktion auf Zerfallsprodukte der abgetöteten Bakterien. Ich gebe zu, ich war damals am Verzweifeln und kurz vorm Suizid, weil ich das Gefühl hatte, dass keiner wirklich zuhören und verstehen wollte. Entsprechend hatte ich auch niemandem Bescheid gegeben, dass ich diese heftigen Reaktionen bekommen habe. Ich schlief einfach ein mit extremer, so noch nie erlebter Müdigkeit! Sie sehen aber, dass ich noch schreiben kann! Es war also nicht das Ende! Die folgenden drei Tage habe ich gefühlt überhaupt nicht mehr schlafen können. Sie kennen vielleicht das Gefühl, wenn man eine schwere Krankheit überstanden hat und der Körper sagt: "Jetzt wird wieder gelebt!". Ich bin dann, nach wenigen Tagen, an die Elfenbeinküste geflogen. Dieser Zyklus, von ca 10 oder 11 Tagen, aus extremer Müdigkeit gefolgt von einer Phase mit extremer Energie setzte sich unter der dauerhaften Doxicyclin-Einnahme auch in Afrika noch mehrere Male fort. Dann hatte sich eine Situation eingestellt, wo die chronische Müdigkeit und Erschöpfbarkeit erheblich zurückgegangen sind. Ich denke, es ist wichtig, dass die Antibiotikatherapie ausreichend lange dauern muss, damit man die Yersinien auch ausreichend reduzieren kann. Der Hintergrund ist der, dass meiner Meinung nach, Yersinien sich in einen "Dormant-Modus" versetzen können. Der Hintergrund ist der, wenn für diese Bakterien nicht genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen, legt ein Teil der Bakterien sich schlafen. Dann zerstören sie sich nicht selbst durch unvollständige Teilung, weil Nährstoffe fehlen! Das Problem für den Menschen ist jedoch hier, dass das Antibiotikum wegen des reduzierten Stoffwechsels der Bakterien im Dormant-Zustand nicht mehr in ausreichender/wirksamer Menge aufgenommen wird. Ein weiteres Problem scheint auch noch zu sein, dass die Yersinien in den Gefäßen zu Schäden und Durchblutungsstörungen führen können. Daher sollte man meiner Meinung nach versuchen, die Yersinien so früh wie möglich systematisch zu bekämpfen, wenn es zu einer komplizierten Infektion gekommen ist. Sonst sind schwere chronische Erkrankungen der Preis, den man als Patient bezahlen muss.