mit Ihrer Krankengeschichte stehen Sie nicht alleine da. Betroffene mit einem ”Mehr“Hallo Schiefnase 85,
mit Ihrer Krankengeschichte stehen Sie nicht alleine da. Betroffene mit einem ähnlichen Verlauf sehe ich häufig in meiner Sprechstunde. Ich bin mir sicher, dass wir uns 1 Stunde oder länger über Ihre Situation unterhalten könnten. Um Ihre Frage hier im Forum in halbwegs realistischem Umfang zu beantworten, werde ich einzelne Punkte herausgreifen und etwas dazu schreiben.
Ursache der schlechten Nasenatmung Hier sind mit höchster Wahrscheinlichkeit wirklich die Nasenscheidewand und möglicherweise auch vergrößerte Nasenmuscheln verantwortlich. Die Nasennebenhöhlen sind – außer wenn gräßere Nasenpolypen vorliegen oder durch einen starken Sekretfluss auch die Schleimhäute der Nasenhaupthöhle betroffen sind – in Ihrer Situation vermutlich nicht primär für die schlechte Nasenatmung verantwortlich. Dies müsste sich aber zweifelsfrei anhand der vorliegenden Computertomographie klären lassen. Teilweise ist auch die äußere Nase mitursachlich für eine schlechte Nasenatmung: dies ist insb. bei einer ausgeprägten Schiefstellung oder einer sog. Spannungsnase der Fall. Ob das auch auf Sie zutrifft lässt sich nur mit einer Untersuchung klären. Eine weitere Ursache einer schlechten Nasenatmung liegt in einer allergiebedingten Schleimhautschwellung. Ich vermute, dies wollte der Kollege ausschließen bzw. bestätigen. Wenn parallel eine relevante Allergie vorliegt, ist es sinnvoll diese auch zu behandeln.
OP: Nasenscheidewand allein oder auch Korrektur der äußeren Nase Für eine alleinige Korrektur der Nasenscheidewand spricht der geringere Aufwand, das geringere OP-Risiko, die kürzere Heilungsdauer, die Wegfallen von Veränderungen im Gesicht sowie der Verzicht auf äußere Verbände oder Schienen an der Nase. Eine Korrektur auch der äußeren Nase dauert operativ etwas länger, ist in der Regel mit einem Nasenverband verbunden, sodass der Eingriff auch für jeden Außenstehenden sofort erkennbar wird, ist etwas „komplizierter“ und OP-technisch anspruchsvoller (bei weitem nicht jeder Operateur, der in der Lage ist eine Nasenscheidewandkorrektur durchzuführen kann auch die äußere Nase adäquat korrigieren). Die Heilung dauert deutlich länger als bei einer alleinigen Septumkorrektur. Neben der „Geschmacksache“ ob auch die äußere Nase mitkorrigiert werden soll, gibt es auch funktionelle Gründe, die eine Mitkorrektur der äußeren Nase erforderlich machen. Bei einer ausgeprägten Schiefnase ist es beispielsweise nicht sinnvoll, nur die Nasenscheidewand zu korrigieren. „In ein schiefes Haus tut man sich schwer eine gerade Wand einzuziehen“. Meist wäre ein gutes Ergebnis unter diesen Umständen nicht von Dauer. Beide Eingriffe werden in Vollnarkose durchgeführt.
Ambulant oder stationär Beide Eingriffe können in Abhängigkeit von den Umständen sowohl ambulant als auch stationär erfolgen. Die hängt von Ihrer gesundheitlichen Konstitution, der örtlichen Versorgungssituation, Anfahrt zur OP etc. ab.
Wie kann es weiter gehen? Sie fühlen sich mir Ihrer aktuellen Entscheidung (Art der OP? Operateur? Umstände „ambulant“) nicht wohl. Daher mein Rat: übereilen Sie nichts. Sprechen Sie mit dem Operateur über Ihre Bedenken, sprechen Sie auch den Wunsch nach einer Mitkorrektur der äußeren Nase an oder falls Sie ein ungutes Gefühl haben holen sie eine Zweitmeinung von jemand anderem ein. Wenn Sie möchten, können Sie mir gerne auch mal Ihre Bilder (idealerweise Fotos von der Nase (seitlich, schräg seitlich, von vorne, von unten („Nasenlöcher“); sowie die vorhandenen CT-Bilder) zuschicken (über meine Praxis-Email), dann sehe ich sie an und melde mich nochmals mit einer konkreten Einschätzung bei Ihnen.
Ansonsten alles Gute und beste Grüße, Ihr Dr. Kastl”Weniger