dr-kastl:“Eine spannenden Frage, die sie hier aufwerfen, genau genommen mehrere. Einschränkend muss man voraus”Mehr“Eine spannenden Frage, die sie hier aufwerfen, genau genommen mehrere. Einschränkend muss man vorausschicken, dass ich die unmittelbaren Untersuchungsbefunde nicht kenne und deren Wertung „live und in Farbe“ unter Umständen anders ausfallen würde. Nichts desto trotz:
1) OP-Indikation Was ist der Grund für die Nasenscheidewandkorrektur und Nasenmuschelverkleinerung? Wenn Sie schlecht Luft bekommen, nicht gut Durchatmen können und auf Probleme mit der Ohrbelüftung haben, kann dies ein hilfreicher Eingriff sein. Dies ist ebenso der Fall, wenn Sie Infekte haben und diese nur sehr langwierig ausheilen. Wenn Sie allerdings in der infektfreien Zeit diesbezüglich völlig beschwerdefrei sind, wäre ich zurückhaltend mit der Indikationsstellung. Was mit einer Nasenscheidewandkorrektur und Nasenmuschelverkleinerung sicher nicht zu erreichen ist, ist der Umstand, dass es dennoch zu einem, zwei oder drei Infekten im Jahr kommen kann und wird. Diese lassen sich leider so nicht zuverlässig verhindern. Was mich an ihrer Beschreibung stutzig macht ist die Aussage: „ihr HNO habe nicht feststellen können“ und nach dem CT möchte er Nasenmuscheln und Scheidewand operieren. Das passt nicht gut zusammen. Wenn hier ein großer – also operationswürdiger Befund vorliegen sollte – dann sollte dieser auch ohne CT zu erkennen sein. Unter der Voraussetzung, dass ihre Beschreibung so zutrifft, würde ich in diesem Fall zu einer Zweitmeinung durch einen anderen operativ tätigen HNO-Arzt raten.
2) Die Operation selbst Eine sachgerecht durchgeführte Nasenscheidewandkorrektur und Nasenmuschelverkleinerung ist in aller Regel ein unkomplizierter und schmerzarmer Eingriff. Wenn keine relevanten Allgemeinerkrankungen vorliegen, ist der Eingriff tatsächlich auch gut ambulant durchführbar. Erfahrungsgemäß ist das Unangenehmste dabei, dass die Nase, solange die Tamponade liegt, komplett zu ist und auch danach in den ersten Tagen der Heilung wie bei einem Schnupfen immer wieder zugeht. Auch leichte Blutungen sind nicht selten. Die Tamponade wird in der Regel nicht gewechselt, sondern lediglich entfernt. In den allermeisten Fällen läuft auch das bei der Verwendung geeigneter Materialien unspektakulär ab. Der Tenor meiner OP-Patienten sowohl für die Tamponadenentfernung als auch für die Gesamt-Prozedur ist: das hätte ich mir schlimmer vorgestellt.
3) Anmerkung zu Ihrem CT Eine Stirnhöhlenaplasie - also die Tatsache, dass sie rechts keine Stirnhöhle haben ist ohne Krankheitswert, dies kommt häufiger vor. Jeder Mensch kommt ohne Stirnhöhlen auf die Welt, diese prägen sich erst im Heranwachsen aus. Wenn dies nicht oder nicht ausgeprägt der Fall ist, hat dies nichts zu bedeuten.
Ich hoffe, Ihre Fragen beantwortet zu haben. Beste Grüße und alles Gute, Ihr Dr. Kastl”Weniger