leider habe ich da auch keine wirklich gute Lösung gefunden. Bereits seit 6 Jahren l”Mehr“Hallo Sannile,
leider habe ich da auch keine wirklich gute Lösung gefunden. Bereits seit 6 Jahren leide ich unter den Folgen der Starr-OP. Mittlerweile habe ich einen Treppenlift, da Treppensteigen neben langem Sitzen das Schlimmste ist. Schweres Heben/Tragen/Schieben geht auch nicht, ohne starke Schmerzen auszulösen (daher kostspielige Hilfe durch den Seniorenservice und eine Putz- u. Gartenhilfe). Sollte längeres Sitzen am PC erforderlich sein, sitze ich dabei auf einem sogenannten U-Kissen, welches wie ein Ring aussieht, weich ist und nach hinten eine Öffnung hat, damit am After nicht so viel Druck ausgeübt wird. Wie bereits von anderen erwähnt, besteht mein Speiseplan überwiegend aus Weißbrot, Bananen und Pfefferminztee. Diese Kost in Verbindung mit der Nebenwirkung „Verstopfung“ des Schmerzmittels ermöglicht mir ein halbwegs normales Stuhlverhalten, also nur 2-3 Mal täglich. Jede längerfristig einseitige Haltung erzeugt Schmerzen, die nur sehr langsam zurückgehen. Selbst das Autofahren erweist sich als verschlimmernd, da sich jeder Hubbel auf der Straße wie ein heftiger Stoß im Analbereich anfühlt. Jede Steigung auf dem Gehweg oder Waldweg setzt mir zu. Das ist alles in allem sehr anstrengend, zumal sich selbst kleine Verhaltensfehler für den Rest des Tages bemerkbar machen. Am Morgen ist es dann meistens wieder ganz gut … bis der erste Stuhlgang kommt …
Gut bekommt mir schwimmen im Warmwasserbecken. Dann kann ich die Arme über die Nudel legen und der untere Körper schwebt ohne Belastung im Wasser. Allerdings schon beim Aussteigen kommt das Druckgefühl wieder, wenngleich nicht mehr so arg. Gut empfinde ich auch das Liegen auf der Couch und zwar auf der Seite, leicht die Hüfte nach vorne geneigt und auf dem härteren Rand positioniert. Als Pflege benutze ich nach jedem Stuhlgang feuchtes Toilettenpapier und Vaseline gegen das rasche Wundwerden. Außerdem nehme ich wöchentlich ein Bad mit Wintergrün (gegen Nervenschmerzen - aus der Apotheke). Dieses Kraut erhöht beim Einsteigen in die Wanne zunächst die Schmerzen, allerdings eher in Form von Brennen. Aber innerhalb einer Stunde geht es dann etwas besser. Psychopharmaka haben rein gar nichts bewirkt, außer erheblicher Gewichtszunahme und damit ein erschwertes schmerzhafteres Sich-bewegen.
Leider müssen sich meine Aktivitäten nach der Schmerzlage richten. Deshalb sage ich Termine immer nur unter Vorbehalt zu oder nutze spontan eine unerwartete Schmerzpause für die Freizeitgestaltung. Dies sind natürlich schwierige Umstände für die Pflege eines Freundeskreises. Aber Ihre Mutter sollte vehement um Verständnis werben anstatt sich abzukapseln. Das Umfeld kann dann besser verstehen, warum man so „unzuverlässig“ ist und reagiert zudem öfter mit Nachsicht als sie denkt. Das gilt auch für so manchen Pups, der nicht zu halten ist.
Bedauerlicherweise will (wie auch hier bereits von mehreren geschildert) die Chirurgenriege nichts von alldem wissen. Wir sind auf die Erfindung eigener Maßnahmen angewiesen, welche meist eher weniger als mehr taugen. Das Ganze dann auf einen chronischen Schmerz im Sinne von eingebildetem Schmerz zu reduzieren, wird der Problematik in nichts gerecht und schafft auch keine Abhilfe. Deshalb schlug ich schon im Juni 2012 vor, mit unseren Starr-Erfahrungen mal an die Öffentlichkeit zu gehen, um bestenfalls Unterstützung seitens der Medien zu erhalten. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Alles Gute für Ihre Mutter wünscht Ihnen Anna-Marthe ”Weniger