Black_M:“Mein Vater starb an einem Glioblastom Grad 4. Er bekam die Krankheit mit 60 und starb knapp 2 Jahre ”Mehr“Mein Vater starb an einem Glioblastom Grad 4. Er bekam die Krankheit mit 60 und starb knapp 2 Jahre später. Die Ärzte sagten damals, dass noch niemand in diesem Alter diesen Tumor länger als 2 Jahr überlebt hätte. Mein Vater war immer gesund gewesen, rauchte nicht, lebte mehr als gesund und war selbst Alternativmediziner. Er hat sich viel mit Behandlungsmöglichkeiten beschäftigt, schulmedizinische wie alternative. Er wurde drei mal operiert plus Bestrahlung nach der ersten OP. Bei der 2. OP nahm er zusätzlich auch in einer Genstudie teil.
Es ist ganz wichtig, mit so einer Diagnose in den richtigen Händen zu sein und dafür zu kämpfen, in die richtigen Hände zu kommen! Bloß nicht aus Scheu im Wald- und Wiesenkrankenhaus bleiben, denn im Fall meines Vaters hatten die dort zu wenig Ahnung und sagten, dass der Tumor inoperabel wäre...Er bekam sein Todesurteil: nur noch 8 Wochen!!!
Als Angehörige mussten wir uns regelrecht auf den Kopf stellen und bei diesem Krankenhaus sehr selbstbewusst auftreten, dass er in die Uniklinik verlegt wird. Das war ein richtiger Kampf (wollen die etwa Betten weiterhin belegen, mit Leuten, die ja "sowieso bald sterben"?) bzw. eine Odyssee: MRT-Bilder einfordern, einem anderen Arzt privat zeigten um eine weitere Diagnose zu bekommen und den Kontakt zur Uniklinik herstellen. Zweite Diagnose: Der Tumor kann wohl operiert werden!
Das macht mich heute noch wütend! Das Wald- und Wiesenkrankenhaus hat sogar im Bericht für die Uniklinik gelogen, das kam hinterher heraus! "Die Verlegung des Patienten wurde bereits veranlasst/empfohlen" blablabla Das stimmte überhaupt nicht! Dieser Satz wurde noch schnell nachträglich in einen vorhandenen Bericht reingekritzelt. Nachdem wieder einige Tag ins Land gegangen waren, hatten wir wirklich den Eindruck, dass das KH unseren Vater regelrecht festhielt. Und die Uniklinik (von uns selbst kontaktiert) musste in dem KH nachfragen, wo der Patient denn bliebe.
So viel zu meinem Vertrauen in kleinere Krankenhäuser, die selbst nicht operieren können - selbst wenn sie mit Unikliniken "kooperieren". Die wollen sich nicht die Blöße geben, aber das ist mir sowas von scheißegal!
Nachdem schon mindestens zwei Wochen ins Land gegangen waren, wurde er in der Uniklinik schließlich noch mal untersucht. Die Heilungschancen sind heute bestimmt immer noch bei Null, (vielleicht gibt es Ausnahmen?) aber trotz dieser schrecklichen Aussichten muss man kämpfen! Er wurde operiert und wunderbar betreut. Die Ärzte dort sind einfach fähig und auf dem neuesten Stand der Medizin - und verdienen auch heute noch ein großes Lob! Sie sind ehrlich, und sagen, wie es wirklich aussieht, ABER sie kämpfen gegen diese Horrorkrankheit!!! Nicht wild drauf los und auf Kosten der Patienten, sondern fähig und fair.
Meinem Vater wurde nach seiner ersten OP noch mindestens ein gutes und gesundes Jahr "geschenkt", das wirklich noch schön für ihn und unsere Familie war. Den Rest der Zeit war er ein Kämpfer! Klar, man vergisst in den guten Zeiten sehr gerne die Krankheit, aber sie kommt leider wieder. Dann steht die nächste emotionale Talfahrt und das Hoffen und Bangen an. Wahrlich eine Achterbahn der Gefühle.
Ich wünsche allen, die diese schreckliche Krankheit durchmachen müssen und den betroffenen Angehörigen sehr viel Kraft!
Jeder Tag ist kostbar, lebt ihn bewusst, freut euch auch über kleine Dinge und seid dankbar, wenn dieser gemeinsame Tag schön war. Ich weiß selbst, dass man als Betroffener so etwas gar nicht hören will, weil der Zeitraum so überschaubar kurz ist und das Ende dadurch viel greifbarer wird... ich muss da selbst immer noch schlucken, aber das ist die Wahrheit.